Nach Russland Überflugverbot nun weitere Umwege über den Persischen Golf

Lufthansa, Air France-KLM, British Airways und etliche weitere Airlines müssen auf ihrem Weg nach Süd- und Südostasien nicht nur auf die kurze Route über Russland verzichten, sondern neuerdings auch einen Bogen um Pakistan herum fliegen. Das verteuert einerseits den Flugbetrieb, kostet andererseits weitere Zeit.

Seitdem sich die beiden Atommächte Indien und Pakistan nach einer tödlichen Überfall auf Touristen in Kaschmir wieder feindselig gegenüberstehen und sich gegenseitig mit Raketen beschießen, hat das auch Folgen für die Luftfahrt. Erst verbot Pakistan allen indischen Carriern die Nutzung des pakistanischen Luftraums. Dann folgte zwar kein Überflugverbot für alle anderen Airlines, aber wegen der Gefahr durch Raketen sehen sich Lufthansa & Co. gezwungen, auf den Luftraum über Pakistan zu verzichten. Betroffen von den Umwegen sind nur westliche Airlines. Alle anderen einschließlich der Golfcarrier und der Chinesen dürfen weiterhin den viel kürzeren  nördlichen Weg über Russland nehmen, was einen enormen Kostenvorteil gegenüber Lufthansa & Co. bedeutet. Zudem müssen alle Passagiere der westlichen Carrier, darunter auch viele Geschäftsreisende, einen Zeitmehraufwand pro Strecke von zwei bis drei Stunden in Kauf nehmen. 

Aufgrund der aktuellen Lage umfliegen die Airlines der Lufthansa Group bis auf Weiteres den Luftraum Pakistans. Nicht ausgeschlossen ist deswegen, dass z.B. de Lufthansa auf weitere Flugdestinationen in China verzichten wird. Ferner ist davon auszugehen, dass die Tickets auf diesen Verbindungen teurer werden. Quelle: Lufthansa / DMM