Nachhaltigkeit wird wichtiger

Bis zum Beginn des Jahres 2020 war das Thema Nachhaltigkeit in aller Munde – auch bei Geschäftsreisenden. 91 % von ihnen war es damals „wichtig“ oder „sehr wichtig“, auf eine umweltfreundliche Reiseverbindung zu achten. Dann kam Corona und verschob die Prioritäten.

Über die Hälfte der Geschäftsreisenden meint nun, dass unterwegs künftig weniger Wert auf Nachhaltigkeit gelegt werden wird. Immerhin 36 % sind überzeugt, dass die Bedeutung steigen wird, und 11 % glauben, dass sich nichts verändern wird. Das sind Ergebnisse der aktuellen Studie „Chefsache Business Travel 2020“, einer Initiative von Travel Management Companies im Deutschen Reiseverband (DRV).

Besonders bei der Wahl der Unterkunft wollen Geschäftsreisende künftig mehr Wert auf Umweltfreundlichkeit legen. 36 % der Befragten haben sich das vorgenommen. Das Bezahlen eines Öko-Aufschlags zugunsten von Klimaschutzprojekten planen 33 % in Zukunft öfter ein. Und 32 % haben vor, demnächst häufiger Verpackungsmüll zu vermeiden. Manche Pläne haben allerdings auch negative Auswirkungen auf den ökologischen Fußabdruck. So möchten künftig 26 % deutlich weniger Wert auf eine klimafreundliche Anreise mit Bus und Bahn legen. Und 28 % sagen, dass sie künftig seltener vorhaben, statt eines Taxis den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen.

Auch wenn der Gesundheitsschutz momentan noch bedeutender ist, dürfte das Thema Nachhaltigkeit nicht nur bei den Beschäftigten präsent bleiben, sondern auch bei ihren Arbeitgebern. Das zeigt ein Blick zurück. In zwei von drei Unternehmen wurde vor Corona „immer“ oder zumindest „meistens“ auf die Nachhaltigkeit der Reiseverbindung geachtet. Besonders umweltfreundlich waren Firmen, die mit einem Geschäftsreisebüro zusammenarbeiteten. In knapp 90 % der Unternehmen wurde „immer“ oder „meistens“ Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Trotzdem ist der Einfluss der Dienstreisenden auf die Buchung nicht zu unterschätzen. 95 % der Befragten buchten ihre Reisen zumindest teilweise selbst – umso wichtiger sind entsprechende Reiserichtlinien.

Gerade am Zielort der Reise gibt es verschiedene Möglichkeiten, durch die Wahl des richtigen Verkehrsmittels Gesundheits- und Klimaschutz unter einen Hut zu bringen: E-Scooter zählen beispielsweise bei drei Vierteln der Geschäftsreisenden auch zu den umweltfreundlichen Fahrzeugen. Knapp 75 % der Befragten haben sogar schon einmal eine Probefahrt damit unternommen; drei von zehn nutzen die Elektro-Roller sogar häufig.

Für die E-Scooter spricht vor allem ihre flexible Verfügbarkeit. 80 % der Befragten schätzen es, dass sie an vielen Orten stehen. Darüber hinaus gefällt 77 %, dass sie damit schnell und wendig im Stadtverkehr unterwegs sind. Allerdings gibt es auch Vorbehalte gegenüber dem Verkehrsmittel. Immerhin drei Viertel der Geschäftsreisenden halten sie für ungeeignet, was die Fortbewegung auf Geschäftsreisen betrifft. Und 72 % finden das Fahren damit sogar gefährlich. Quelle: DRV / DMM