Nächste Generalsanierung Hamburg-Berlin

Die Deutsche Bahn (DB) treibt die Vorbereitungen für die Generalsanierung der Strecke Hamburg–Berlin weiter voran. In den kommenden Wochen steht die finale Abstimmung und Vorstellung des Verkehrskonzepts mit den zuständigen Aufgabenträgern, Eisenbahnverkehrsunternehmen, Verkehrsverbünden, Kommunen und Landkreisen an. Reisende erreichen während der neunmonatigen Bauphase vom 01. August 2025 bis 30. April 2026 weiterhin ihr Ziel, aber mit wesentlich längeren Fahrzeiten.

 

Die Generalsanierung der Magistrale Hamburg-Berlin bringt es mit sich, dass die Fernzüge eta 45 Minuten länger unterwegs sein werden. Grafik DB

Auch während der Generalsanierung gibt es ICE-Verbindungen zwischen Hamburg und Berlin. Für Fahrgäste im Regionalverkehr bestehen auf einigen Verbindungen alternative Zugangebote. Zudem bringen die Aufgabenträger und Eisenbahnverkehrsunternehmen in Zusammenarbeit mit der DB und dem Busunternehmen ecoVista Deutschlands größten Ersatzverkehr mit Bussen auf die Straße. Die Busverkehrte freilich sind eine Zumutung. Es bleibt zu hoffen, dass nicht wie im Fall der Riedbahnsanierung oft ortsunkundige und der deutschen Sprache nicht mächtige Busfahrer eingesetzt werden.i

Ziel des Programms ist, dass die Bahn wieder pünktlicher, verlässlicher und profitabler wird. In der Infrastruktur steht dabei die schnelle Bestandssanierung im Fokus. Bis 2027 sollen insgesamt 1.500 Streckenkilometer generalsaniert werden. Das Pilotprojekt für diese Art der umfassenden Erneuerung und Modernisierung hatte die DB im Dezember auf der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim abgeschlossen.

Fernzüge zwischen Hamburg und Berlin werden wie bei vorherigen Bauarbeiten auf der Strecke über Uelzen und Stendal umgeleitet. Fernzüge halten zusätzlich in Lüneburg bzw. Uelzen, sowie in Salzwedel und Stendal. Die Fahrzeit verlängert sich um insgesamt 45 Minuten. Zusätzlich stehen Reisenden die Verbindungen mit Umstieg in Hannover zur Verfügung. Mit bis zu 65 täglichen Fahrten – davon 36 direkt – bietet die DB zwischen Hamburg und Berlin weiterhin ein hoffentlich verlässliches Fernzugangebot. Für den Regionalverkehr wurde ein Konzept entwickelt, das auf einigen Linien schnelle Zugverbindungen in Richtung Hamburg bzw. Berlin ermöglicht. Zur Anbindung der entfallenden Halte im Nahverkehr werden in Spitzenzeiten bis zu 173 Busse im Einsatz sein, die auf 26 Linien verkehren und täglich insgesamt bis zu 86.000 km zurücklegen. Damit wird der Ersatzverkehr für die Generalsanierung der Strecke Hamburg–Berlin der größte, den es bislang in Deutschland gegeben hat.

Während der neunmonatigen Bauphase erneuert die DB zwischen Hamburg und Berlin insgesamt mehr als 180 km Gleise und rund 200 Weichen. Sechs zusätzliche sogenannte Überleitstellen schaffen künftig mehr Stabilität und Flexibilität im Betrieb und sorgen dafür, dass z.B. schnellere Züge des Personenverkehrs langsamere Güterzüge überholen können. In einem ersten Schritt rüstet die DB die kapazitiv am stärksten belasteten Strecken rund um die Metropolregionen, d.h. zwischen Hamburg-Rothenburgsort und Büchen sowie im Abschnitt zwischen Nauen und Berlin-Spandau, mit dem neuen europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS (European Train Control System) aus.

Attraktivere Bahnhöfe und Funkmasten für besseren Mobilfunkempfang. Im Rahmen der Generalsanierung führt die DB Arbeiten an 28 Bahnhöfen entlang der Strecke Hamburg–Berlin durch. Ziel ist es, die Stationen attraktiver zu gestalten und das Kundenerlebnis zu verbessern. Geplant sind, je nach Station, z.B. neue WC-Anlagen und Wetterschutzhäuser, mehr Barrierefreiheit sowie verbesserte Wegeleitsysteme. Außerdem soll die wichtige Verbindung zur Innovationsstrecke für Mobilfunk mit Gigabit-Datenraten im Zug ausgebaut werden, damit Reisende künftig zwischen Hamburg und Berlin in bester Qualität telefonieren und surfen können. Deshalb nutzt die DB die Generalsanierung, um Funkmasten für den künftigen Bahnfunk FRMCS (Future Rail Mobile Communication System) aufzubauen. Die Masten und Versorgungscontainer sowie die Strom- und Datenleitungen stellt die DB den Mobilfunkunternehmen nach der Sanierung für die technologieoffene Erprobung und Ausleuchtung der Strecke mit Mobilfunk für die Fahrgäste bereit. Quelle: Deutsche Bahn / DMM