Nächste IAA Mobility muss besser werden

Die IAA Mobility präsentiert der Welt die Mobilität der Zukunft – mit dieser mehr als großspurigen Behauptung warb die Messe München 2019 für ihr neues Konzept der IAA. Dieses Konzept ging nach Ansicht der Messeleitung und des Ausrichters VDA voll auf und es wurde der angeblich große Erfolg herausgekehrt. Tatsächlich aber war der IAA Mobility ein eher überschaubarer mäßiger Erfolg beschieden. So jedenfalls nahm es die automobile Medienwelt wahr.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) als Ausrichter zog logischerweise ein positives Fazit der Erstauflage und bekannte sich klar zu München als Ausstellungsort. Die Grundstimmung im Verband sei eindeutig, sagte Geschäftsführer Jürgen Mindel: „Wir sind gekommen, um zu bleiben.“ Wenn es um die Mobilität der Zukunft gehe, biete München sich an wie kaum eine andere Stadt. Einige Monate nach der Mobilitäts-Schau in der bayerischen Landeshauptstadt folgte eine kontroverse Diskussion im Stadtrat. Für die größte Kontroverse hatten die Showflächen in der Innenstadt gesorgt - zu wuchtig waren die Open Spaces vielen gewesen. Die nächste IAA Mobility 2023 will der VDA wieder mit demselben Konzept veranstalten. Denn der VDA glaubt, dass das Interesse an den Showflächen sehr groß sein wird, bei den Besuchern wie bei den Ausstellern. Dem gegenüber steht die Aussage von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter, dass es beim nächsten Mal Ausmaße mancher Innenstadt-Auftritte nicht mehr geben wird. Die mit der IAA befassten Ausschüsse der Stadt wollen die Showflächen im öffentlichen Raum deutlich stärker regulieren und kontrollieren.

Die IAA war auch kritisiert worden, weil sie ihr Versprechen einer Mobilitätsmesse nicht eingehalten hatte. Mobilität ist nun mal weit mehr als Automobil und Fahrrad. Dazu gehören auch Bahn und ÖPNV, Luftfahrt, Schifffahrt und Fußgänger und neuartige Formen von Mobilität, man denke z.B. an Lufttaxis.

Münchens Messechef Klaus Dittrich verwies auf die angeblich 400.000 Besucher aus 94 Ländern und darauf, dass die erste Münchner IAA Mobility auf Anhieb die größte Mobilitätsveranstaltung der Welt geworden sei. Tatsächlich gibt es aber bedeutende  Luftfahrtschauen in Europa, USA und in den VAE, große Eisenbahnmessen, die an Größe der IAA Mobility in nichts nachstehen. Insofern ist die Darstellung Dittrichs schwer daneben gegriffen.

Unter Druck gesetzt fühlen dürften sich wohl Münchens Stadtväter und -frauen von der Warnung des Vorsitzenden der Geschäftsführung der Messe München, dass der VDA München fallen ließe, sollten sich die Ratsmitglieder darauf verständigen, die Autohersteller wieder aus der Innenstadt zu verbannen. Quelle: Stadt / Messe München / VDA / DMM