Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat in einem „Informationsbulletin zu Konfliktgebieten“, die Fluggesellschaften gewarnt, bis Ende Oktober Flüge über Israel und den Libanon in allen Höhen zu vermeiden, da die Luftangriffe insgesamt zunehmen und sich die Sicherheitslage verschlechtert, insbesondere nach dem Tod des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah infolge eines israelischen Luftangriffs auf sein Versteck in Beirut.
In der Warnung heißt es, dass ein hohes Risiko für die Zivilluftfahrt besteht. Der Konflikt wird ausgetragen mit Raketen-, Raketen- und Drohnenstarts aus dem Libanon mit israelischen Luftangriffen und Artilleriefeuer, einschließlich der systematischen Aktivierung von Luftverteidigungssystemen“, heißt es in der CZIB.
„Der Besitz der Hisbollah über flughöhenfähige Marschflugkörper und ballistische Raketen sowie der Einsatz von Raketen, die in verschiedenen Höhen operieren, erhöht das Risiko einer Fehlidentifikation und Fehleinschätzung.“ In dem Bulletin heißt es weiter: „Darüber hinaus geben die von Hisbollah-Verbündeten (z.B. Huthi-Rebellen, Iran etc.) abgefeuerten Marschflugkörper und militärischen Drohnen Anlass zu weiteren Bedenken hinsichtlich der Sicherheit des Luftraums in der Region.“
Tel Aviv wurde am Donnerstagabend von einer von Huthi-Rebellen im Jemen abgefeuerten Marschflugkörper angegriffen, obwohl es den israelischen Streitkräften gelang, sie in großer Höhe abzuschießen, bevor sie die bevölkerungsreichste Stadt des Landes erreichte.
Bisher hat die EASA Fluggesellschaften die Erlaubnis erteilt, weiterhin Flüge nach Israel durchzuführen, weil sie zuversichtlich war, die potenziellen Risiken für die Verkehrsluftfahrt effektiv zu bewältigen. Doch das war des Optimismus zuviel.
Viele europäische und US-amerikanische Fluggesellschaften haben aufgrund der Eskalation der Feindseligkeiten in Nahost bereits ihre Flüge nach Israel und Beirut eingestellt und meiden das Überfliegen des Luftraums in der Region. Die Lufthansa Group z.B. hat alle Flüge nach Tel Aviv mindestens bis zum 14. Oktober eingestellt, British Airways nennt kein Datum für die Wiederaufnahme der Verbindungen. Gleiches gilt für Virgin Atlantic. Air France-KLM plant die Wiederaufnahme vielleicht am 01. Oktober. Und US-Airlines haben ihre Flüge teils ins Jahr 2025 hinein gecancelt.
EasyJet hat beschlossen, ihre Flüge nach Tel Aviv bis März 2025 auszusetzen, Ryanair hofft, seine Flüge in die israelische Metropole Ende Oktober wieder aufzunehmen. Quelle: EASA / DMM