Neue komfortable Züge für den internationalen Verkehr

Im Züricher Hauptbahnhof präsentierten die Bahnverwaltungen von SBB, DB, SNCF, TGV Lyria und Trenitalia ihre neusten Züge für den internationalen Verkehr. Sie sollen ab 15. Dezember von und nach der Schweiz eingesetzt werden, darunter der neue ICE 4 und der Schweizer Giruno.

Von und nach der Schweiz verkehren ab Fahrplanwechsel (15.12.2019) neue Hochgeschwindigkeitszüge. Foto SBB

Die SBB verzeichnen beim internationalen Personenverkehr 2019 eine Passagiersteigerung von 10 % gegenüber dem Vorjahr. Ab Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 nimmt die Schweizer Bundesbahn eine neue Flotte für die Auslandfahrten in Betrieb. Damit sollen die  Kapazitäten auf den wichtigsten Bahn-Achsen aus der Schweiz und aus den Nachbarländern in die Schweiz deutlich ausgebaut werden.

Die für Geschäftsreisende wichtigsten Neuerungen im Auslandsverkehr von und nach der Schweiz:
1. Im Verkehr nach Deutschland reisen die Kunden von Chur und Zürich bereits ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 mit dem ICE 4, der neusten Generation der Hochgeschwindigkeitszüge der DB. Diese ersetzen die seit rund 30 Jahren im Einsatz stehenden ICE-Züge der ersten Generation. Die zwölf- und 13-teiligen Einheiten der ICE 4 bietet den Reisenden kostenloses WLAN, mit dem ICE Portal ein On-Bord-Unterhaltungsportal sowie in der 1. Klasse einen Service am Platz und Gratiszeitungen an. Mit der neuen Flotte kann die Kapazität gegenüber dem bisherigen ICE 1 um 20 % erhöht werden. Die 13-teiligen Einheiten bieten jeweils 920 komfortable Sitzplätze, davon 205 in der 1. Klasse und 23 im Bordrestaurant. Die zwölfteiligen ICE 4 (Baureihe 412) bieten insgesamt 830 Plätze, davon 205 in der 1. Klasse und 23 im Bordrestaurant. Die ICE 4 können in Deutschland, Österreich und der Schweiz fahren, da diese drei Länder über das gemeinsame Stromsystem 15 kV, 16.2/3 Hz verfügen. Alle Wagen sind als reine Großraumwagen konzipiert.  
Der ICE 4 verfügt über viel Platz für Gepäck, ein Bordrestaurant sowie einem großzügigen Familien- und Kleinkindbereich. Reisende mit Mobilitätseinschränkungen profitieren von der barrierefreien Gestaltung. eben der weißen Hauptbeleuchtung wird an der Decke der Wagen eine tageszeitabhängige Beleuchtung durch rote, grüne und blaue LEDs erzeugt. Dabei sind 152 verschiedene Lichtakzente möglich. Neben farbigem Licht wird auch rein weißes Licht erzeugt.

2. Ebenfalls bereits ab Dezember 2019 setzt TGV Lyria auf den Strecken von Zürich, Lausanne und Genf nach Paris komplett erneuerte TGV-Doppelstockzüge ein. Die heute zwischen der Schweiz und Frankreich verkehrenden einstöckigen Züge von TGV Lyria werden zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 ersetzt und das Angebot ausgebaut. Mit der neuen TGV-Flotte mit 15 zweistöckigen Zügen erhöht die Tochtergesellschaft von SNCF und SBB das Platzangebot um 4.500 auf täglich 18.000 Sitzplätze. Allen Fahrgästen steht kostenloses WLAN und ein Bordportal zur Verfügung. In der Klasse „Business 1ère“ profitieren die Reisenden u.a.von einem Verpflegungsangebot mit einem warmen Gericht, das am Platz serviert wird.

3. Auf der Gotthardachse verkehren künftig die neuen SBB-Fernverkehrszüge „Giruno“ durch den neuen NEAT-Gotthard-Basistunnel nach Lugano/Chiasso und ab Frühjahr 2020 schrittweise nach Mailand. Der SBB RABe 501 ist ein 200 Meter langer elfteiliger Gliederzug der SBB von Stadler Rail. Insgesamt 29 Einheiten stehen zur Verfügung. Sie bieten je Zug 422 Sitzplätze, davon 117 in der 1. Klasse, 17 im Vollspeisewagen und 268 in der 2. Klasse. Außerdem gibt es vier Rollstuhlplätze. Es handelt sich um Mehrstromsystemzüge, die in ganz Europa mit maximal 250 km/h fahren können. Auch in diesem Zug der Giruno bietet den Reisenden kostenloses WLAN an. Der Giruno ist der erste internationale Fernverkehrszug der SBB mit Niederflureinstieg für Italien, die Schweiz und Deutschland. Der Giruno ist zudem der erste Zug der SBB mit geschlechtergetrennten Toiletten.

Mit der Einführung der drei neuen Flotten will die SBB in Kooperation mit den Partnerbahnen ein komfortables wie klimafreundliches Reiseangebot in die Nachbarländer anbieten. Der Einsatz der neuen Züge für den internationalen Ausbau ermögliche den Bahnen den mittel- und langfristigen Kapazitätsausbau und damit die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Flugzeug und Auto, so die SBB. Ferner wollen die SBB vermehrt internationale Tickets zu Sparpreisen anbieten, um Bahnreisen für geschäftliche und private Kunden noch attraktiver zu machen. Dazu wird zurzeit der Online-Vertrieb der SBB für internationale Fahrausweise grundlegend überarbeitet, um die Suche und Buchung von Sparpreisen zu vereinfachen und kundenfreundlicher zu gestalten. Quelle: SBB / DB / DMM