Neue Schnellbahn zum CDG

Die französische Regierung hat im Zuge eines Ausschreibungsverfahrens das aus Keolis (SNCF-Gruppe) und RATP Dev bestehende Konsortium „Hello Paris“ als Gewinner ermittelt. Hello Paris soll die geplante CDG Express-Verbindung von der Pariser City zum Flughafen Roissy CDG entwickeln und bauen. Mitbewerber Transdev hat bereits eine Beschwerde bei der Wettbewerbsbehörde eingereicht.

Künftig sollen schnelle Züge binnen 20 Minuten ab 2024 im 15-Minuten-Takt auf der Strecke verkehren. Der Vertrag beinhaltet eine fünfjährige Bau- und Vorbereitungszeit (2019-2023), gefolgt von einer 15-jährigen Betriebszeit (2024-2038). Ende Januar 2019 soll der Kontrakt unterzeichnet werden.

Die Coradia-Liner-Züge, die auf der zukünftigen Strecke verkehren werden, werden von Alstom in Frankreich hergestellt und im Technikzentrum Paris-Est gewartet. Transdev hatte sich für moderne Triebzüge des Schweizer Bahnherstellers Stadler Rail entschieden, die laut Transdev die Ausschreibungsbedingungen besser erfüllen, und für die ein eigenes Wartungszentrum in der Entwicklungszone Pajol im Quatier de la Chapelle gebaut werden sollte.

Die Züge zum CDG sollen viertelstündlich von 5 bis 24 Uhr verkehren. Es werden 9 Mio. Fahrgäste pro Jahr erwartet. Die 32 km lange Verbindung verbindet den Gare de l'Est im Zentrum von Paris mit dem Terminal 2 des Flughafens Roissy. Die Strecke beinhaltet eine 1 km lange unterirdische Verbindung im Stadtgebiet von Paris und eine 7 km lanbge Neubautrasse von Mitry-Mory (Seine-et-Marne) zum Flughafen. Dazwischen benutzt der CDG-Express bestehende Gleise parallel zu denen des RER B. Die einfache Fahrt soll 24 Euro kosten.

Der genaue Inhalt der Transdev-Beschwerde ist nicht bekannt, obwohl Beobachter davon ausgehen, dass es um das wettbewerbsstörende Monopol geht, über das SNCF und RATP praktisch für den Betrieb der Eisenbahnnetze in der Ile-de-France verfügen. Es bleibt abzuwarten, ob die Verzögerung die rechtzeitige Inbetriebnahme zu den Olympischen Spielen 2024 gefährdet.

Die Wahl des Betreibers hat sich schon um einen Monat verzögert, da die Verkehrsministerin Elisabeth Borne, ehemalige Chefin der RATP und ehemalige Leiterin der SNCF, die Vergabe dieses Auftrags an den Minister für ökologischen Wandel, François de Rugy, weitergeleitet hatte, um "den möglichen Verdacht eines Interessenkonflikts zu vermeiden. Quelle: Le Figaro / DMM