Werden Fahrzeugbesitzer mit technischen Funktionen überfordert, die kein Problem lösen, nicht funktionieren, schwer zu bedienen sind oder deren Funktionalität einfach zu eingeschränkt ist? Die heute veröffentlichten Ergebnisse der J.D. Power 2024 U.S. Tech Experience Index (TXI)-Studie, SM, legen nahe, dass dies wohl der Fall ist. Die Studie, die sich auf die Benutzererfahrung mit fortschrittlichen Fahrzeugtechnologien bei deren Markteinführung konzentriert, kommt zu dem Ergebnis, dass die Besitzer zwar einige fortschrittliche Funktionen loben, andere jedoch als mangelhaft empfinden.
Neue, auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Technologien wie die intelligente Klimaregelung erfreuen sich bei Besitzern, die sie bereits genutzt haben, schnell großer Beliebtheit. Erkennungstechnologien wie Gesichtserkennung, Fingerabdruckleser und Gestensteuerung im Innenraum geraten jedoch in Ungnade, weil sie schlichtweg schlecht oder gar nicht klappen. Beispiel Gestensteuerung im Innenraum: Bei 43,4 % funktioniert sie kaum.
Die mangelhaften Funktionalitäten führen dazu, dass diese und auch andere Technologien für jeden Autohersteller, der Millionen von Dollar investiert hat, um sie auf den Markt zu bringen, als verlorener Wert angesehen wird.
„Eine starke fortschrittliche Technologiestrategie ist für alle Fahrzeughersteller von entscheidender Bedeutung, und viele innovative Technologien erfüllen die Bedürfnisse der Kunden“, sagte Kathleen Rizk, Senior Director für User Experience Benchmarking und Technologie bei J.D. Power. „Gleichzeitig macht die diesjährige Studie deutlich, dass Besitzer etliche neue Technologien als wenig sinnvoll und/oder dauerhaft als störend empfinden.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie von 2024:
- Autofahrer bevorzugen immer noch praktische Technik. Trotz der zunehmenden Verfügbarkeit fortschrittlicher Fahrerassistenzsysteme (ADAS) bleibt vielen Besitzern deren Sinnhaftigkeit gleichgültig. Die meisten Besitzer schätzen Funktionen, die direkt auf bestimmte Probleme eingehen, wie z. B. visuelle tote Winkel beim Rückwärtsfahren. Allerdings sind andere ADAS-Funktionen oft unzureichend, und die AutofahrerInnen nutzen sie auch ohne sie zu aktivieren.
- Besitzer sehen keinen Wert in Beifahrerbildschirmen: Autohersteller erweitern ihr Angebot an Fahrzeugen mit einem Beifahrerbildschirm, obwohl diese Funktion von Fahrzeugbesitzern als „nicht notwendig“ eingestuft wird. Die Technologie wird von vielen Besitzern negativ bewertet. Denn die Beifahrersitze werden im Allgemeinen eher selten genutzt. Nur in 10 % der Fahrzeuge befinden sich bei täglichen Fahrten Beifahrer. Darüber hinaus erhöht die Hinzufügung eines zweiten Bildschirms die Komplexität des Fahrzeugauslieferungsprozesses, da es für Händler schwierig ist, neuen Besitzern beizubringen, wie sie den primären Infotainment-Bildschirm verwenden, geschweige denn einen zweiten.
- Tesla verliert möglicherweise seinen technologischen Vorsprung: In der Vergangenheit haben Tesla-Besitzer ihre Begeisterung für die Technologie der Marke zum Ausdruck gebracht und ihre Fahrzeuge hoch bewertet, wobei sie Qualitätsbedenken oft außer Acht gelassen haben. Da der Kundenstamm von Tesla jedoch über die technologiehungrigen Early Adopters hinaus wächst, lässt dieser Trend nach, da die diesjährigen Ergebnisse eine Verschiebung hin zu einer geringeren Zufriedenheit bei einigen problematischen Technologien wie der direkten Fahrerüberwachung (Wertung 7,65) zeigen.
Marken mit dem höchsten Ranking
Mit einem Wert von 584 (auf einer 1.000-Punkte-Skala) belegt Genesis im vierten Jahr in Folge Platz 1 bei den technologischen Innovationen unter den Premiummarken. Dahinter folgen Lexus (535) und BMW (528) auf Platz drei. Mit einem Wert von 518 belegt Hyundai zum fünften Jahr in Folge Platz 1 bei den Innovationen unter den Massenmarktmarken. Kia (499) liegt auf dem zweiten und GMC (439) auf dem dritten Platz.
Empfänger des Advanced Technology Award. Die U.S. Tech Experience Index (TXI)-Studie analysiert 40 Automobiltechnologien, die in vier Kategorien unterteilt sind: Komfort; automatisiertes Fahren, Energie und Nachhaltigkeit; sowie Infotainment und Konnektivität. Ausgezeichnet werden nur die 31 als fortschrittlich eingestuften Technologien.
- Toyota Sequoia ist das Massenmarktmodell, das den Komfortpreis für seine Kamera-Rückspiegeltechnologie erhält.
- Genesis GV70 ist das Premiummodell, das den Emerging Automation Award für die vordere Querverkehrswarnung erhält. Kia Carnival ist das Massenmarktmodell, das den Emerging Automation Award erhält, auch für die Querverkehrswarnung vorn.
- BMW iX erhält die Auszeichnung für Energie und Nachhaltigkeit im Premiumsegment für One-Pedal-Driving.
- BMW X6 erhält eine Auszeichnung für Infotainment und Konnektivität im Premiumsegment für telefonbasierten digitalen Schlüssel. Hyundai Santa Fe erhält die Auszeichnung für Infotainment und Konnektivität im Massenmarktsegment, auch für telefonbasierten digitalen Schlüssel.
Die 2024 U.S. Tech Experience Index (TXI)-Studie basiert auf den Antworten von 81.926 Besitzern neuer Fahrzeuge des Modelljahres 2024, die nach 90 Tagen im Besitz befragt wurden. Die Studie wurde von Juli 2023 bis Mai 2024 durchgeführt und basiert auf Fahrzeugen, die von April 2023 bis Februar 2024 zugelassen wurden. Info: www.jdpower.com/business/us-tech-experience-index-txi-study.
Quelle: JD Power / DMM