Aktuell fahren 60 S-Bahn-Züge aus drei unterschiedlichen Bauserien durch den Bahnknoten Köln, die jeweils aus zwei gekoppelten 70-Meter-Fahrzeugen bestehen und in Summe rund 140 Meter lang sind. Das neue S-Bahn-Fahrzeug wird rund 150 und rund 170 Meter lang sein und ist ein durchgängiger Zug. Die 90 neuen Fahrzeuge werden bis zu 25 % mehr Kapazität (Summe der Sitz- und Stehplätze je Fahrt) bringen und wesentlich mehr Komfort bieten als die derzeitigen. Ein besonderer Clou: Sie passen sich flexibel an unterschiedliche Nutzungsmuster an.
Und diese zusätzliche Kapazität ist dringend nötig. Denn das S-Bahn-Netz Köln wird so massiv ausgebaut wie noch nie, die Streckenlänge wird sich in Zukunft fast verdoppeln. Das Fahrplanvolumen soll mit den neuen S-Bahn-Zügen von heute rund 12 Mio. auf etwa 23 Mio. Zugkilometer im Zielzustand wachsen. Für diese Steigerung werden eigentlich nur 83 Neufahrzeuge benötigt, die übrigen voraussichtlich 10 bis 20 Züge – je nach Herstellerkonzept – sollen als Instandhaltungs- und Betriebsreserve den Betrieb stabilisieren.
Zunächst aber wird das Kölner S-Bahnnetz mit modernisierten S-Bahn-Triebzügen der Baureihe 424 betrieben. Die DB Regio AG bleibt für neun weitere Jahre Betreiberin der S-Bahn Köln. Die beiden Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Zweckverband go.Rheinland und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR) sorgen dafür, dass die Fahrten in der Rheinmetropole und den umliegenden Regionen künftig noch moderner und komfortabler werden. Denn mit dem neuen S-Bahn-Vertrag bringt DB Regio NRW ab Ende April erste vollständig modernisierte Züge aus der Baureihe „ET 424“ auf die Schiene – und damit im Rahmen des weltweit renommierten „German Design Award 2024“ ausgezeichnete Fahrzeuge. „Die modernisierten Fahrzeuge versprechen mehr Komfort für die Fahrgäste und eine größere Betriebsqualität. Wenn alle 123 für das Redesign vorgesehenen Fahrzeuge bis Ende 2026 modernisiert sind, werden all jene Menschen, die auf den S-Bahn-Strecken im Rheinland unterwegs sind, noch besser reisen. Ebenso werden sie auch auf der S 11 bis ins Ruhrgebiet verkehren.
Die grunderneuerten Fahrzeuge haben die Jury des „German Design Award“ dabei nicht nur aufgrund ihrer ansprechenden Außengestaltung überzeugt, sondern vor allem dank des vollständig modernisierten Innenraums, der die Züge fast zu Neufahrzeugen werden lässt. Das Zuginnere ist völlig neu gestaltet. So gibt es etwa für Fahrräder, Rollstühle, Kinderwagen und Gepäck mehr Platz. Auch technisch sind die Züge voll auf Höhe der Zeit: Große und moderne Displays informieren die Fahrgäste detaillierter über ihre Fahrt. Zudem profitieren die Fahrgäste künftig auch von W-LAN und USB-Steckdosen. So setzen die Projektpartner mit den 24 Zügen, die bis 2025 nach und nach zum Einsatz kommen sollen, neue Maßstäbe auf den Kölner S-Bahn-Linien.
Und es bleibt nicht bei den Fahrzeugen der Reihe „ET 424“: Auch die Fahrzeugreihen „ET 422“ und „ET 423“, die bereits im S-Bahn-Netz Köln mit insgesamt 99 Fahrzeugen unterwegs sind, sollen in den kommenden Jahren nach dem Vorbild der „ET 424“ modernisiert werden. Insgesamt investieren die Aufgabenträger go.Rheinland und VRR rund 350 Mio. Euro in die Modernisierung der drei Fahrzeugreihen. Quelle: DB / DMM