Die Reihe 408 ist der modernste und innovativste Zug der DB-Flotte. Der ICE3neo punktet mit Zuverlässigkeit und hohem Komfort. Die Modernisierung der Zugflotte und der Ausbau internationaler Verkehrsangebote sind zentrale Bestandteile der DB-Strategie der Starken Schiene. Tilly Metz, Mitglied des EU-Parlaments, Georges Gilkinet, stv. Premierminister Belgiens und Minister für Mobilität, Magda Kopczynska, Generaldirektorin für Mobilität und Verkehr der EU-Kommission, Michael Peterson, DB-Vorstand Personenfernverkehr und Giorgio Travaini, Geschäftsführender Direktor Europe’s Rail (von links) waren die prominenten Beobachter der Zeremonie.
Ab sofort ist der ICE 3neo als rollender Botschafter für Europa auf der Schiene unterwegs – mit blauem Streifen und einem besonderen Signet versehen. Michael Peterson: „Der ICE 3neo ist das Flaggschiff unserer Zugflotte. Wir sind stolz auf einen neuen rollenden Botschafter für Europa. Die Zuverlässigkeit des Zuges auf den Verbindungen nach Belgien und in die Niederlande ist spitze. Unsere Fahrgäste profitieren von der Modernisierungsstrategie der DB.“
Der ICE 3neo ist ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant nach Brüssel und Amsterdam im Einsatz – dank der exzellenten Zusammenarbeit mit Siemens Mobility, den Zulassungsbehörden und den europäischen Kooperationsbahnen der DB, insbesondere der belgischen und der niederländischen Bahnen. Die modernsten Züge der DB haben die in die Jahre gekommenen Vorgängermodelle der Reihe 406, mehr oder weniger zuverlässige Mehrstromsystem-Züge.
Im August 2019 schrieb die DB einen Liefervertrag für bis zu 90 ab Dezember 2022 im Fahrgastbetrieb einsetzbare, mit Zügen der Vorgängerbaureihe 407 betrieblich kuppelbare, ca. 200 m lange, mindestens 300 km/h schnelle Mehrsystemtriebzüge für den Einsatz in Deutschland, Belgien und den Niederlanden aus. Basierend auf der Velaro-Plattform und der bereits eingesetzten Baureihe 407 bot Siemens Mobility die für den grenzüberschreitenden Einsatz verlangten Mehrsystemzüge an und erhielt im Juli 2020 den Auftrag, 30 dieser Züge im Wert von rund einer Milliarde Euro zu liefern; darüber hinaus wurde eine Option auf 60 weitere Triebzüge vereinbart. Letztlich wurden alle 90 Einheiten ins Orderbuch von Siemens geschrieben.
Der erste Zug wurde am 01. Februar 2022 im ICE-Werk Berlin-Rummelsburg präsentiert. Er wurde laut Bahn in der Rekordzeit von nur zwölf Monaten gebaut – so schnell wie noch nie ein ICE zuvor. Die Testfahrten in Belgien begannen im Frühjahr 2023[17] und in den Niederlanden im Juni 2023. Die Zulassung für den Einsatz in Belgien und in den Niederlanden in Einzel- und Doppeltraktion erfolgte am 27. Mai 2024 durch die Eisenbahnagentur der EU.
Jeder der 90 Triebzüge der Reihe 408 besteht aus acht Wagen und wurde gegenüber den bauähnlichen Zügen der Baureihe 407 mit zwei Außentüren je Seite (408.6 und 408.8) mehr sowie einer exklusiv für Rollstuhlfahrer vorgesehenen Tür (408.3) ausgestattet. Weitere Änderungen gegenüber der Baureihe 407 sind unter anderem:
- 8 Fahrradstellplätze im Endwagen 2. Klasse
- geänderte Hublifte
- farbige Akzentbeleuchtung
- mehr Gepäckregale
- mobilfunktransparente Scheiben
- WC mit neuem Design und berührungslosen Desinfektions- und Seifenspendern
- ETCS-Fahrzeuggerät Siemens Trainguard 200 statt von Hitachi Rail STS
- optimierte Galley
Ein niveaugleicher Einstieg vom Bahnsteig ist ohne weiteres nicht möglich. Deswegen wurden die Züge mit neu entwickelten Hubliften für Rollstuhlfahrer ausgestattet. Diese sind für Rollstühle bis 72 cm Breite ausgelegt. Die ersten 16 Züge wurden mit einer Innenausstattung geliefert, die der des ICE 4 ähnelt, u.a. optimierte Sitze vom Typ Clerprem Hermes Show.
Seit dem im Oktober 2023 in Dienst gestellten 17. Triebzug werden die Züge mit einem neuen Innendesign ausgeliefert. Dieses beinhaltet in beiden Wagenklassen neue Stoffe und eine veränderte Ergonomie, auch lassen sich jetzt wieder Lehne und Sitzkissen getrennt voneinander verstellen, die Kopfstütze verstellt sich neu auch wieder mit.
Auch wurden neu gestaltete Tische am Vordersitz mit einem integrierten Tablethalter und Holzoptik angebracht.
Die Toiletten lassen sich jetzt neu auch berührungslos per Sensor spülen. Im Bordrestaurant wurden keine signifikanten Änderungen vorgenommen. Dieses Design orientiert sich am im Frühjahr 2022 vorgestellten neuen ICE-Design. Quelle: DB / DMM