Neuer Kia Sorento – modernes SUV mit luxuriösem Interieur

Optisch macht er schon mal viel her. Und was er außen verspricht, hält er auch innen, der neue Kia Sorento. Die vierte Generation des großen SUV ist in Kürze bestellbar und wird ab Frühjahr 2021 ausgeliefert. Die wichtigste Neuerung: Das SUV kommt auch als Plug-in-Hybrid. Die wird neben dem Diesel auch für die geschäftliche Klientel interessant sein wird. DMM hat den neuen Sorento schon mal gefahren.

Der neue Kia Sorento bringt alles an Modernität und Technologie mit, was ein Geschäftswagennutzer sich wünscht. Fotos: G. Zielonka

Leider herrschte bei unseren Testfahrten in der Eifel ein rechtes S...-Wetter.

Auch in schwierigem Gelände kommt man mit dem neuen Sorento gut zurecht.

Die Bedienknopf-Vielfalt im neuen Sorento ist nicht ganz ohne, auch wenn das Infotainmentsystem weitgehend digitalisiert ist.

Seit seiner Einführung 2002 ist der Kia Sorento ein zentraler Pfeiler der weltweiten Modellpalette der Südkoreaner. Mehr als 3 Mio. Einheiten wurden seither verkauft, davon fast 80.000 in Deutschland. Jetzt rollt Generation 4 an. Und dies auf einer neuen, auf die Integration elektrischer Antriebe zugeschnittenen SUV-Plattform. Neben einem neuen Diesel ist aktuell erstmals ein Hybrid-Benziner erhältlich, beide mit Front- oder Allradantrieb. Die Plug-in-Variante folgt Anfang 2021. Dem Zeitgeist entsprechend tragt das SUV unterhalb des Kennzeichens nun den Sorento-Schriftzug.

Die neue Plattform und der längere Radstand machen den Neuling zu einem der geräumigsten und variabelsten SUVs mit drei Sitzreihen (dritte Reihe optional). Mit seinen zahlreichen neuen Assistenzsystemen und dem modernen Infotainment übernimmt er technologisch die Spitzenposition in der Kia-Flotte. Die 7-Jahre-Herstellergarantie schließt die Batterie des Hybridmodells mit ein.

Mit 4,81 m hat das Modell in der Länge nur um 1 cm zugelegt. Durch den größeren Radstand (2.815 mm, plus 35 mm), die längere Motorhaube und die insgesamt weiter hinten positionierte Fahrgastzelle wirkt der SUV im Profil „schnittiger“ als sein Vorgänger. Der Kühlergrill in Form der Kia-typischen „Tigernase“ ist breiter und ausladender als beim Vorgänger und schließt die LED-Frontscheinwerfer organisch mit ein. Vom Tigergesicht inspiriert ist auch das neue LED-Tagfahrlicht: Es ist den charakteristischen Linien unter den Augen der Raubkatze nachempfunden. Komplettiert wird dieser markante und energische „Gesichtsausdruck“ durch den breiten unteren Lufteinlass sowie die seitlichen Luftschlitze, die Strömungsturbulenzen im Bereich der Vorderräder reduzieren. Die scharfe Stoßfängerlippe ist durch einen Unterfahrschutz verstärkt, der die Robustheit der Front unterstreicht.

Die markanten horizontalen Linien des Heckdesigns greifen das klare, technische Erscheinungsbild der Front auf und lassen die Rückansicht besonders breit und imposant wirken. Die neuen, vertikalen Rückleuchten ziehen sich bis in die Seiten der Kotflügel. Der sportliche hintere Stoßfänger mit Doppelauspuff-Optik beinhaltet wie der vordere einen Unterfahrschutz, der die robuste SUVÄsthetik untermauert. Wie schon beim Kia ProCeed steht der Modellname prominent mitten auf der Heckklappe. Der Heckscheibenwischer ist in den Dachspoiler integriert, was zum „aufgeräumten“ Design beiträgt.

Interieur. Es wirkt alles hochwertiger als bisher. Das technikorientierte Interieur präsentiert sich mit neuem Design, Materialien in Premium-Qualität und modernem Infotainment. Das Cockpit, nun voll digitalisiert, ist aufgeräumt und übersichtlich. Insgesamt aber ist die Vielzahl an Bedienknöpfen, u.a. am Lenkrad und an den Blinker-, Wischer- und sonstigen Hebeln etwas verwirrend. Neu ist zudem das überarbeitete Infotainment-System. Der Wagen bietet mit seinen modernen, bedienungsfreundlichen Infotainmentsystemen und Konnektivitäts-Technologien beste Voraussetzungen für ein entspanntes und stressfreies Fahren. Sowohl das serienmäßige Audiosystem mit 20,2 cm-Touchscreen (8 Zoll) als auch das Navigationssystem mit 26 cm-Touchscreen (10,25 Zoll; Serie ab Vision) verfügen über eine Smartphone-Schnittstelle (Android Auto, Apple CarPlay) mit Sprachsteuerung und ermöglichen Bluetooth-Mehrfachverbindungen. Dadurch können zugleich zwei mobile Geräte mit dem System verbunden werden: eines zum Telefonieren per Freisprecheinrichtung oder für multimediale Zwecke, das andere ausschließlich zur Multimedia-Nutzung. Der Bildschirm lässt sich zudem per Split-Screen-Funktion unterteilen, wobei die Teilbereiche mit Widgets individuell konfiguriert werden können. Beide Systeme verfügen serienmäßig über digitalen Radioempfang (DAB+) und sechs Lautsprecher. Ab Ausführung Spirit macht ein Bose Surround-Sound-System mit externer Endstufe und zwölf Lautsprechern inklusive Subwoofer den SUV zum rollenden Konzertsaal.

Darüber hinaus stehen allen Insassen für eigene Geräte 7 (!) USB-Ladeanschlüsse zur Verfügung: Zwei befinden sich vorn für Fahrer und Beifahrer. Für die Passagiere in der zweiten Reihe sind zwei in die Rückenlehnen der Vordersitze integriert und eine weitere in die Tunnelkonsole. Und die beiden in der dritten Reihe (optional) befinden sich unterhalb der Klimatisierungseinheiten in den Seitenverkleidungen.

Das Navigationssystem (inkl. 7-Jahre-Kia-Navigationskarten-Update) ist mit den Online-Diensten UVO Connect kombiniert, die 2019 eingeführt und jetzt mit „Phase II“ um neue Funktionalitäten erweitert hat. Sie umfassen den Service Kia Live und die Kia UVO-App. Auf Kia Live kann der Fahrer über den Touchscreen des Navigationssystems zugreifen, das über eine eigene SIM-Karte Daten abruft und aktualisiert. Der Dienst bietet z.B. Verkehrsinformationen in Echtzeit, Wettervorhersagen, Warnung vor Gefahrenstellen, die Suche nach „Points of Interest“ und die Anzeige nahegelegener Parkmöglichkeiten inklusive Angaben zu Preisen und verfügbaren Plätzen. Besonders hilfreich ist die neue Funktion „Online-Navigation“, die Cloud-basierte Echtzeitinformationen mit historischen Verkehrsdaten kombiniert und so besonders präzise Prognosen zu Fahr- und Ankunftszeit liefert.

Die UVO-App kann auf kompatiblen Android- und Apple-Smartphones kostenfrei installiert werden (Datentarif erforderlich). Damit lassen sich Daten vom und zum Fahrzeug übertragen und geplante Routen an das Navigationssystem des Sorento schicken, der Standort des Fahrzeugs ermitteln sowie Fahrzeugberichte und Diagnosemitteilungen abrufen. Die neue „Letzte Meile“-Navigation lotst den Fahrer per Smartphone zur Zieladresse: So sollte sie eigentlich funktionieren: Wird die Zündung in 200 bis 2.000 Metern Entfernung vom Ziel abgeschaltet, geht eine Push-Benachrichtigung an die UVO-App, die dafür sorgt, dass die Navigation nahtlos per Google Maps fortgesetzt wird. Dabei können die Nutzer auch die Kamera zu Hilfe nehmen und Navigationshinweise direkt in die Bilder einblenden lassen. Bei uns hat das leider nicht geklappt, weiß der Herr, warum.

Ebenfalls neu ist die App-Funktion „Nutzerprofil-Transfer“. Damit können persönliche Fahrzeugeinstellungen inklusive Navigations-, Radio- und Bluetooth-Präferenzen per Smartphone geändert, in der Cloud gesichert und jederzeit auf andere, mit UVO Connect ausgestattete Kia-Fahrzeuge übertragen werden. Ab der Aktivierung stehen die Online-Dienste den Käufern des Sorento sieben Jahre lang kostenlos zur Verfügung. Wird UVO Connect nicht aktiviert, kann alternativ der Dienst Kia Connected Services genutzt werden. In dem Fall wird die Internetverbindung über ein mobiles Endgerät des Fahrers hergestellt (Datentarif erforderlich).

Antriebe. Der Hybridantrieb kombiniert einen 1,6-Liter-Turbobenziner mit einem 44,2 kW starken Elektromotor, der ins Gehäuse des Sechs-Stufen-Automatikgetriebes integriert ist, was eine hocheffiziente Übertragung der Antriebskraft beider Motoren gewährleistet. Mit 169 kW (230 PS) Gesamtleistung beschleunigt der 1.6 T-GDI Hybrid 2WD in nur 8,6 Sekunden auf Tempo 100 (Spitze 193 km/h) und zeichnet sich zugleich durch niedrige Emissionen aus (124-118 g/km CO2). Die Batterie der Hybridversion ist unterhalb des Beifahrersitzes in den Fahrzeugboden integriert, so dass der Innenraum dadurch nicht beeinträchtigt wird. Neben reichlich Platz für bis zu sieben Insassen bietet der neue Sorento einen der größten Gepäckräume seines Segments: Beim Dieselmodell mit fünf Sitzen fasst er bis zu 910 Liter und beim Siebensitzer mit eingeklappter dritter Sitzreihe bis zu 821 Liter (Hybrid: bis 902 bzw. 813 Liter, Werte bis Fensterunterkante).

Beim 2,2-Liter-Diesel (148 kW/202 PS) setzt Kia serienmäßig sein neues Acht-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe ein. Der 2.2 CRDi sprintet als Fronttriebler in 9,0 Sekunden auf 100 Stundenkilometer (Spitze: 202 km/h; 148-143 g/km CO2) und ist eine besonders leistungsfähige Zugmaschine (Anhängelast gebremst: 2.500 kg; bisher: 2.000 kg). Die Allradversionen verfügen über die neue Funktion „All-Terrain Mode“, die dem SUV auf matschigem, sandigem oder verschneitem Untergrund zu besserer Traktion verhilft. Die Offraod-Tauglichkeit ist verblüffend gut, wie wie auf einem speziellen „Ausritt“ feststellen durften.  

Viel Sicherheit. Sowohl beim Insassenschutz als auch bei den aktiven Sicherheitssystemen ist der Neuling top. So ist die Karosserie deutlich stabiler und zugleich leichter als die des Vorgängers. Zu den serienmäßigen sieben Airbags gehört ein Mittenairbag zwischen den Vordersitzen. So soll z.B. bei einer seitlichen Kollision verhinderten werden, dass Fahrer und Beifahrer mit den Köpfen aufeinanderprallen.

Neu in der Assistenzpalette sind ein aktiver Totwinkelassistent mit Monitoranzeige sowie Lenk- und Bremseingriff, ein Remote Parkassistent, der den Sorento per Fernbedienung autonom aus einer Parklücke fahren lässt (für Diesel), Autobahn- und Stauassistent, navigationsbasierte adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, intelligenter Geschwindigkeitsassistent, Frontkollisionswarner mit Fußgänger- und Radfahrererkennung, der beim Abbiegen auch Gegenverkehr registriert, Kollisionsvermeidungsassistent beim Rückwärtsfahren, Querverkehrwarner hinten inklusive Notbremsfunktion, Ausstiegsassistent und eine Multikollisionsbremse, die nach einem Aufprall Folgekollisionen vorbeugt. Eine feine Sache: Per Schlüssel lässt sich der Wagen, vorausgesetzt man findet eine passende Lücke, von außen geradeaus in Parklücken ein- oder ausparken.

Der Wagen wird in den vier Ausführungen Edition 7, Vision, Spirit und Platinum angeboten. Schon die Basisversion Edition 7 ist sehr gut ausgestattet. Mit Vollausstattung präsentiert sich die Topversion Platinum. Zum Serienumfang gehören hier neben dem Navigationssystem und sämtlichen Assistenzsystemen u.a. eine Nappalederausstattung, ein Bose Surround-Sound-System, belüftete und elektrisch einstellbare Vordersitze (bei Fahrersitz inkl. verstellbarer Beinauflage), Head-up-Display u.v.a.m.. Ein Panoramaglasdach wird als Sonderausstattung angeboten (ab Version Spirit). Die dritte Sitzreihe ist optional für alle Ausführungen erhältlich.

Zugpferd. Das Dieselmodell kann jetzt gebremste Anhänger von bis zu 2,5 Tonnen Gewicht ziehen (bisherige Automatikversion: 2,0 Tonnen). Und anders als viele andere Modelle im Hybridsegment ist auch der 1.6 T-GDI mit einer gebremsten Anhängelast von 1,65 Tonnen für den Gespann-Einsatz geeignet (ungebremste Anhängelast bei beiden Motorisierungen 750 kg). Eine elektrisch schwenkbare Anhängerkupplung, die bequem über einen Schalter im Gepäckraum ein- und ausgeklappt werden kann, ist als Zubehör erhältlich.

Fahreindruck. Wir hatten auf den kurvenreichen und bergigen Strecken in der Eifel und später auf der A61 nie das Gefühl, am Steuer eines doch recht mächtigen Geländewagens zu sitzen. Ob es die Niveauregulierung war, die veränderte Fahrwerksgeometrie, die sehr verwindungssteife Karosserie oder die sehr direkte Lenkung, der neue Sorento fuhr sich wie auf Schienen. Wäre nicht das irre „Sau-Wetter“ mit teils heftigem Dauerregen gewesen, unser Fahreindruck hätte sicher noch weiter zugelegt. Apropos Fahreindruck: Eine feine Sache war, dass beim Spurwechsel links bzw. rechts im Display hinterm Lenkrad eine kamerabasierte Rückansicht zeigte, was sich seitlich und hinter einem an Verkehr tat. Quelle: Kia / DMM