Neuer Q7 - Mächtig und doch hoch effizient

Schade eigentlich, dass Audi sich nicht getraut hat, der neuen Generation seines Q7 ein noch flotteres Design zu verpassen. Irgendwie wirkt der Neue im Auge des Betrachters ein bisschen wie der alte. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist die, dass das SUV-Flaggschiff der Ingolstädter viel mehr als der Vorgänger kann, vor allem ist der neue Q7, der ab Juni verfügbar sein wird, effizienter geworden. Zu verdanken hat dies die zweite Generation in erster Linie einer strikten Schlankheitskur. Wie schon beim Vorgänger dürften gut drei Viertel der Kunden aus dem gewerblichen Lager kommen.

So richtig viele Freunde gewonnen hat der Q7 seit seinem Debüt 2006 zumindest in Deutschland nie. Viele empfanden den Riesen-Audi als ein paar Nummern zu groß geraten. Von den gut ½ Mio. verkauften Einheiten fanden in den zurückliegenden acht Jahren in Deutschland nur rund 61.000 auf die Straße. Die große Mehrheit der Käufer sitzt auch heute noch in China. 34 % aller verkauften Q7 landeten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Von den hier zu Lande vermarkteten Q7 wurden über 45.000 von geschäftlichen Kunden geordert. Meist waren es Selbstständige, hin und wieder meldeten sich aber auch Flottenkunden.  

Beim neuen Q7 dürften die Zahlen im deutschen Markt wahrscheinlich besser werden, auch wenn das Segment der großen SUV über alle Fabrikate hinweg zumindest in Zentraleuropa auf dem absteigenden Ast ist. Antreten muss der Neuling gegen so potente Konkurrenten wie Cayenne oder X5. In Sachen Hightech-Kompetenz dürfte es der Q7 mit den Konkurrenten aus Zuffenhausen oder München locker aufnehmen.

Mit 5,05 Meter Länge, 1,97 Meter Breite und 1,74 Meter Höhe (mit Stahlfederung) ist der neue Q7 ein großes Auto – aber das leichteste seiner Klasse. Wer den Wagen kauft oder least, erhält wahrhaft luxuriösen Komfort, eine Vielzahl innovativer Assistenz- und Infotainmentsysteme, erstaunlich sparsame und zugleich bärenstarke Antriebe und, auch das wollen wir nicht verschweigen, beim Preis steht er den teuren Münchnern und Zuffenhausenern in nichts nach.    

Während Selbstständige und Freiberufler mit hoher Wahrscheinlichkeit wie gewohnt zu den Dieselvarianten greifen werden, haben sie fortan auch die Möglichkeit, ihr Umweltgewissen ein wenig mehr zu beruhigen, wenn sie sich für den Q7 3.0 TDI e-tron quattro entscheiden. Mit diesem Modell verbindet die Marke mit den Vier Ringen erstmals einen effizienten Plug-in-Hybrid-Antrieb mit dem permanenten Allradantrieb quattro. Der Halbelektriker, der Anfang 2016 in den deutschen Handel kommt, ist der erste Plug-in-Hybrid mit Dieselmotor von Audi und zugleich der erste Diesel-Plug-in-Hybrid mit quattro-Antrieb im Premium SUV-Segment. Er bietet eine Systemleistung von 275 kW (373 PS) und ein Systemdrehmoment von 700 Nm. Im Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) verbraucht er nur 1,7 Liter Kraftstoff/100 km (46 g CO2/km). Eine Vollladung der Lithium-Ionen-Batterie genügt für eine Strecke von bis zu 56 km im NEFZ.  

Nicht nur weil der Youngster um 325 kg (Basisversion) abgespeckt hat, begnügt er sich auch mit bis zu 28 % weniger Kraftstoffverbrauch im Vergleich zum Vorgänger, beim Diesel wind es ca. 23 % weniger. Und Audi ist überzeugt, damit auch die Effizienzbestmarke im Wettbewerb zu setzen. Benchmark in seiner Klasse soll auch das niedrige Gewicht sein. Als 3.0 TDI mit 5 Sitzen wiegt der Q7 leer (ohne Fahrer) lediglich 1.995 kg. Mit seiner Leichtbaukarosserie in Multimaterialbauweise und dem grundlegend neuen Fahrwerk bietet er exzellenten Komfort und zugleich die Performance eines sportlichen Audi – bei erstklassigen CO2-Werten.  

Design. Der große SUV interpretiert charakteristische Design-Features von Audi und der Q-Familie. Ein plastisch geformter Singleframe-Grill mit einem massiven Rahmen ist das prägende Element an der Front. In den optionalen LED- und Matrix LEDScheinwerfern zeichnet das Tagfahrlicht eine markante Doppelpfeil-Grafik. Starke Radläufe und die Schulterlinie betonen die Räder, die Heckklappe umläuft die D-Säulen. Ergänzt werden sie mit neuen Lösungen wie Einlegeleisten im unteren Bereich der Türen.  

Interieur. Vier Worte beschreiben, was man erlebt, wenn man den Q7 besteigt: Eine Lounge der Luxusklasse mit dem geräumigsten Innenraum im Segment. Aber man weiß ja ohnehin, dass Audi in Sachen Interieur, Materialien und Verarbeitung die klare Nr. 1 weltweit ist. Alle Farben und Materialien sind sorgsam aufeinander abgestimmt. Im Beifahrerbereich spannt sich ein durchgehendes Luftausströmerband über die Instrumententafel und betont die Weite des Innenraums. Dezente Leisten fassen zweiteilige Dekorblenden ein, bei Dunkelheit ziehen optionale schmale Lichtleiter die Konturen des Interieurs nach. Für den Fahrer liegen alle Schalter und Regler bestens zur Hand. Die Sitzposition ist dank einer Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten sehr komfortabel und langstreckengeeignet. Zur Wahl stehen zig Sitz-Varianten bis zum Individualkontursitz mit Klimafunktion und Massage. Die Vielseitigkeit des Fahrzeugs zeigt sich auch durch die serienmäßige dreiteilige Lehne der zweiten Sitzreihe, die separat klappbar ist oder durch die optionale dritte Sitzreihe, die jetzt elektrisch ausgeführt ist. Beim Fünfsitzer fasst der Gepäckraum schon im Grundmaß 890 Liter Volumen, maximal sind es 2.075 Liter.    

Auf der Konsole des Mitteltunnels liegt auf Wunsch das neu entwickelte MMI touch. Fahrer und Beifahrer können auf der großen Glasfläche schreiben, zoomen und scrollen; nach jeder Eingabe erhält der Finger ein haptisches Feedback. Die einfache MMI-Bedienlogik sorgt für eine intuitive Benutzung, inklusive intelligenter Freitextsuche. Die Sprachbedienung verarbeitet auch Eingaben aus der Alltagssprache – etwa: „Wo kann ich tanken?“  

Das Top-Infotainment-System, die MMI Navigation plus, nutzt den Modularen Infotainmentbaukasten der zweiten Generation mit seiner erstklassigen Rechenpower. In Kombination mit dem Baustein Audi connect können die Passagiere über den integrierten WLAN-Hotspot mit mobilen Endgeräten im Internet surfen. Das LTE-Modul holt zudem die Online-Services von Audi connect an Bord. Unter den vielen neuen Diensten in diesem Portfolio ist das Audi smartphone interface ein besonderes Highlight: Es bindet Smartphones mit iOS- und Android-Technik in eine maßgeschneiderte Umgebung auf dem MMI-Monitor ein.

Kurz nach dem Marktstart erhält der Audi Q7 weitere neue Dienste mit der Bezeichnung „Audi connect Notruf & Service“. Darunter finden sich Funktionen wie Notruf, Online Pannenruf und Audi Servicetermin online. Beim zuletzt genannten sendet das Auto auf Kundenwunsch servicerelevante Daten über einen Audi-Server an die vom Kunden präferierte Werkstatt. Diese Dienste sind für zehn Jahre kostenfrei nutzbar.  

Komfortabel und informativ sind die Funktionen der Audi connect Fahrzeugsteuerung (für drei Jahre kostenfrei). Darunter sind ein Fahrzeugstatusreport, eine Fernsteuerung für Ver- und Entriegeln, Informationen über die Parkposition sowie die Fernsteuerung der optionalen Standheizung. Die einfache Bedienung erfolgt per MMI connect App.  

Eine weitere Option ist zusätzlich zum MMI-Monitor das Audi virtual cockpit – der TFT-Monitor mit 12,3-Zoll-Diagonale zeigt aufwendig gerechnete Grafiken. Die Bedienung läuft per Multifunktionslenkrad. Ergänzend gibt es ein Head-up-Display, das die wichtigsten Informationen auf die Frontscheibe projiziert.  

Für HiFi-Fans gibt es optionale Soundanlagen von Bose oder Bang & Olufsen mit dem neuen 3D-Klang, der die räumliche Dimension der Höhe erschließt. Das Top-System von Bang & Olufsen integriert 23 Lautsprecher und liefert 1.920 Watt Klangleistung. An den Lehnen der Vordersitze lassen sich auf Wunsch zwei Audi tablets einklinken, die als flexibles Rear Seat Entertainment dienen.

Assistenzsysteme. Ein weiteres Highlight ist das extrem breit gestaffelte Angebot an neuen Fahrerassistenzsystemen – darunter die adaptive cruise control mit Stauassistent, der Prädiktive Effizienzassistent, der Anhängerassistent und der Querverkehrassistent hinten.  

Wie fährt sich der neue Q7? Die für einen SUV ungewöhnlich sportliche Fahrdynamik resultiert aus einem überlegen funktionierenden Fahrwerk. Ergänzt mit dem quattro-Antrieb, einer schnell schaltenden tiptronic und dem niedrigen Gesamtgewicht erinnert jede Fahrt, sowohl auf der Autobahn als auch auf kurvigen Landstraßen, an das dynamische Fahrverhalten einer Oberklasse-Limousine. Eine elektromechanische Servolenkung und das vielseitige System Audi drive select sind Serie, auf Wunsch gibt es die Luftfederung adaptive air suspension. Völlig neu ist die Allradlenkung, bei der die Hinterräder um einige Grad einschlagen, je nach Situation gegen- oder gleichsinnig zu den Vorderrädern.    

Die Motoren. Die Leistungsdaten waren vor wenigen Jahren noch Sportwagen vorbehalten. Der 3.0 TFSI mit 245 kW (333 PS) und der 3.0 TDI mit 200 kW (272 PS) bringen den neuen Q7 in 6,1 s bzw. 6,3 s von 0 auf 100 km/h. Wer’s nachmacht, muss sich dann aber nicht wundern, wenn’s mit der Sparsamkeit nicht so recht klappen will. Die Höchstgeschwindigkeit von 234 km/h ist beim TDI reine Formsache. Aber auch da gilt es sich zurück zu halten; denn bei diesem Tempo wird jedes Auto zum Säufer, da macht der Q7 keine Ausnahme. Ansonsten, sprich bei moderater Fahrweise, ist der Verbrauch ungewöhnlich niedrig. Der Diesel-V6 begnügt sich auf 100 km im Mittel mit gerade mal 5,7 Liter Kraftstoff (149 g CO2/km), 23 % weniger als beim Vorgänger. Wir sind auf gebirgigen Strecken und Autobahnen im Schweizer Wallis auf ca. 7 Liter gekommen. Das ist für den Riesen unter den deutschen Autos respektabel. Kurz nach dem Marktstart in Deutschland folgt eine sehr effiziente zweite Version des 3.0 TDI (vorläufige Daten) mit 160 kW (218 PS) Leistung bei 5,5 l Kraftstoffverbrauch auf 100 km (144 g CO2 pro km).  

Spitzenplatz bei der Versicherungseinstufung: Der neue Audi Q7 belegt den Spitzenplatz in der deutschen Kasko-Einstufung. Im Vergleich zu den Wettbewerbsmodellen fällt die Vollkaskoversicherung (VK N27) für den neuen Q7 (3.0 TFSI und 3.0 TDI) ein bis drei Versicherungsklassen günstiger aus. Der Kunde kann so jährlich bis zu 1.000 Euro bei den Unterhaltskosten sparen. Quelle: Audi / DMM