New Yorker Autoshow mit viel E aber auch Verbrennern

Am Hudson River in New York gab sich die Autobranche ihr diesjähriges ein Stelldichein, eingeläutet von der Verleihung der Siegestrophäe an das „World Car Of The Year“: Eine Jury von 100 Fachjournalisten hat den Kia EV9 an die Spitze gewählt.

Hyundai zeigt erstmals die gelifteten Versionen des Tucson und des auf ihm basierenden Pick-up namens Santa Cruz. Der Tucson tritt rustikaler als bisher auf, die elegante Frontgestaltung war vor allem in den USA kritisiert worden. Der Santa Cruz, jetzt erheblich stärker vom Tucson differenziert, wird in Europa nicht angeboten. 

Kias New Yorker Weltpremiere hat auch für Europa Relevanz: Der mutig gezeichnete K4 - künftiges US-Einstiegsmodell der Marke - kommt auch nach Europa. Allerdings erst im nächsten Jahr und dann als fünftürige Steilheck-Limousine, dummerweise mit Verbrennungsmotoren; er wird den Ceed ersetzen. Mit einem Feuerwerk an Studien profiliert sich die koreanische Nobelmarke Genesis: Der vollelektrische Neolun verweist direkt auf das kommende Spitzen-SUV GV90; es wird eine Variante mit konventionellen Türen und eine gehobene Version mit gegenläufig öffnenden Türen geben. Daneben zeigt Genesis eine ganze Reihe sportlicher und seriennaher Studien, die unter der Bezeichnung „Magma“ laufen. Den Anfang macht der elektrische GV60 Magma; er wird über 600 PS leisten und soll binnen eines Jahres auf den Markt kommen. Die Limousine G80 Magma – mit Breitbau-Karosserie, eingeformtem Heckspoiler und 3,5-Liter-V6-Turbo – wird in einer Kleinserie gebaut, kommt allerdings nicht nach Europa. Auch das GV80 Coupé Magma bleibt Märkten vorbehalten, in denen die umweltschädlichen Verbrenner noch erlaubt sein werden. Krönung des sportlichen Auftritts ist die Vision X Berlinetta, ursprünglich für das Spiel Gran Turismo 7 entworfen. 

Bei der noblen Nissan-Tochter Infiniti feiert der große Geländewagen QX80 Weltpremiere, angetrieben von einem bis zu 456 PS starken V6-Turbo. Blickfang bei Nissan ist der kompakte Crossover Kicks, mit einem 143 PS starken Zweiliter-Motor sparsam und erschwinglich. Und bei Toyota dominiert der neue Land Cruiser 250, stilistisch an die legendäre Land Cruiser-70er-Serie angelehnt und angetrieben von einem Vierzylinder-Hybrid. Das Schwestermodell Lexus GX setzt auf Sechszylinder-Turbo ohne Hybridisierung. 

Und auch wenn Stellantis nicht zu den Ausstellern zählte, der neue Charger, den es wider Erwarten nicht nur mit E-Antrieb, sondern auch als Verbrenner geben soll, zählt zu den wichtigsten Gesprächsthemen in New York. Genauso wie der immer deutlicher werdende Strategiewechsel von Ford und GM. Dort ist die Erkenntnis eingesickert, dass der US-Markt nicht bereit ist, im Eiltempo auf die Elektromobilität umzusteigen. Und so ist die Botschaft der New Yorker Messe bis über den Atlantik zu hören: Der elektrische Revolution in den USA kommt nicht so schnell voran wie gedacht. Die Messe läuft noch bis zum 07. April. Quelle: DMM / cen