Nicht mehr fliegen, nicht mehr Auto fahren?

Die drastischen Folgen der Erderwärmung kommen langsam aber sicher auch bei der Politik an. Nachdem Dürreperioden samt Waldbränden und die Flutkatastrophen in NRW, Rheinland-Pfalz, Bayern und Sachsen viele Tote und riesige Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe angerichtet haben, dämmert so langsam aber sicher auch deutschen Politikern, vor allem den Klimaverweigerern von CDU, FDP und AFD, was sie mit ihrer Verkehrspolitik und massiver Landschaftsversiegelung angestellt haben. Und nun zeigt der aktuelle Bericht des UN-Weltklimarats (IPCC = Intergovernmental Panel on Climate Change), dass es noch viel schlimmer kommen wird.

Der Bericht wurde von mehr als 230 Forschenden aus 66 Ländern verfasst. Die Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger wurde von den 195 IPCC-Mitgliedsländern einstimmig abgesegnet. Bemerkenswert: Der wichtigste Bergriff in dem 43-seitigen Papier wurde gestrichen: „fossile Brennstoffe“. Sie freilich sind zu mehr als 90 % verantwortlich für die jetzt schon beginnenden Wetterkatastrophen.

Was bedeutet der Bericht tatsächlich? Für die Politik in den Industrienationen ist der Klimabericht so etwas wie ein heißes Eisen, das sich bis dato keiner anzufassen traute. Würden nämlich die Ratschläge der Forscher befolgt, dürften im Fall des Verkehrssektors keine fossilen Brennstoffe mehr als Energielieferanten genutzt werden. Dann aber müsste Stand heute die gesamte Luftfahrt am Boden bleiben, ebenso dürften keine Handelsschiffe mehr aus den Häfen auslaufen und Auto fahren mit Benzinern und Diesel müsste auch verboten werden.  

Der angestrebte Klimaschutz reicht nicht, um die Entwicklung des Klimas abzumildern, ist in dem Bericht zu lesen, der am Montag, 09. August 2021 veröffentlicht worden ist. Die Eisschmelze, der damit verbundene Meeresspiegelanstieg, immer mehr Starkregen, Hitzewellen und Dürren beweisen, dass der Mensch sich seine eigenen Lebensgrundlagen nimmt. Nun warnt der Weltklimarat vor nie erreichten Extremwetterereignissen. Einen Vorgeschmack darauf haben die Menschen in den deutschen Katastrophengebieten jetzt erlebt. Und es soll noch viel schlimmer kommen, wenn weiter fossile Brennstoffe (Öl, Gas, Braun- und Steinkohle) verfeuert werden.  Laut der IPPC-Studie erwärmt sich die Erde, wenn nicht sofort massiv gegengesteuert und der CO2-Ausstoß nicht rigoros eingedämmt wird, bereits gegen 2030 um 1,5 ° C im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter, zehn Jahre früher als noch 2018 prognostiziert worden war.

UN-Klimaexperten betonen, die Erwärmung sei "eindeutig" durch den Menschen verursacht.  Einige Auswirkungen der Erderwärmung wie der Anstieg der Meeresspiegel und das Schmelzen der Gletscher sind laut Weltklimarat bereits heute "unumkehrbar". Bis zum Jahr 2100 wird der Meeresspiegel um bis zu 1 Meter steigen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres rief die "Alarmstufe Rot" aus. Im 6. Sachstandsbericht des Weltklimarats sollen nächstes Jahr die geeigneten Maßnahmen, wie die CO2-Emissionen verringert werden können, veröffentlicht werden. Zu den schlimmsten Sündern in Sachen klimaschädliche Emissionen gehören an erster Stelle China  (im Reich der Mitte wird etwa 1/4 des gesamten Schadstoffausstoßes produziert. An zweiter Stelle folgen die USA mit 18 % und dann kommt schon die EU mit 17 %. Quelle: IPPC / DMM