Niederlande wollen Tempo 100 auf Autobahnen einführen

Die Niederländer wollen Nägel mit Köpfen machen. Anders als in Deutschland planen sie eine sehr strenge Regelung im Straßenverkehr. Tempo 100 km/h soll künftig auf allen Autobahnen gelten, dem Klimaschutz zuliebe.

Den Deutschen ist ihre freie Fahrt so heilig wie den Amerikanern ihre Waffen, sagen immer mehr Experten dies- und jenseits des Großen Teichs. In beiden Ländern gelten Einschränkungen als Angriff auf etwas Heiliges. Beiden Regierungen gemein ist, dass sie sich nicht trauen, Einschränkungen vorzunehmen, obwohl Schusswaffenbesitz und freie Fahrt für freie Bürger Jahr für Jahr Tausende Menschen das Leben kostet. So sagen es jedenfalls Befürworter von Reglementierung bzw. Abschaffung des Waffenbesitzes in den USA und solche eines Tempolimits in Deutschland.

Immerhin ist Deutschland das einzige Land auf dem Planeten, auf dem es keine Geschwindigkeitslimit auf Autobahnen gibt, wenngleich lange Strecken der Fernstraßen durchaus tempobeschränkt sind, sich aber nur die wenigsten daran halten. Nun prescht die Regierung in Den Haag vor und plant die Senkung der Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen tagsüber auf maximal 100 km/h. Zwischen 19 und 06 Uhr soll man weiterhin 130 km/h fahren dürfen. Das hat das Kabinett unter Ministerpräsident Mark Rutte als Teil eines Maßnahmeplans zum Klimaschutz beschlossen. Am Mittwoch, 13. November 2019, sollen die Pläne der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.

Schon jetzt geben die Niederländer bei Tempoverstößen drastische Strafen aus. Jeder einzelne km zu schnell wird mit 10 Euro und mehr geahndet. Sprich: Wer 120 statt 100 fährt, ist mit 200 Euro dabei, ab 50 km/h zu schnell kostet der Spaß um die 700 Euro. Und auch das Falschparken kann teuer kommen: ab 90 Euro aufwärts. Quelle: De Telegraaf / DMM