90-Minuten-Verbindungen würden den gesamten norwegischen Inlandsmarkt abdecken und auch Flüge in andere skandinavische Ziele ermöglichen. Avinor, der staatliche Betreiber der norwegischen Flughäfen, forciert das Thema E-Luftfahrt, so Geschäftsführer Dag Falk-Petersen. Avinor sucht im Rahmen einer öffentlicher Ausschreibung eine Fluggesellschaft, die schon in vier Jahren eine kommerzielle Strecke mit einem batterieelektrisch betriebenen 19-Sitzer Flugzeug bedienen will.
2026 soll ein neu entwickeltes E-Flugzeug den Dienst in Norwegen aufnehmen. Dazu haben sich der italienische Flugzeugbauer Tecnam, Triebwerkshersteller Rolls-Royce und die norwegische Regionalairline Widerøe’s Flyveselskap (Sitz in Bodø und Basis auf dem Flughafen Bodø) zusammengetan. Gemeinsam entwickeln sie ein vollelektrisches neun-sitziges Passagierflugzeug für Kurzstreckenflüge. Basis des E-Fliegers wird die Tecnam P2012 Traveller sein, ein 11,8 m langes zweimotorige Propellerflugzeug. Es bietet Platz für neun Passagiere und zwei Piloten. Die Italiener arbeiten bereits seit einiger Zeit an der elektrischen Version „P-Volt“. Den Antrieb will Rolls-Royce liefern.
Widerøe ist für Tecnam und Rolls-Royce eine gute Wahl; denn der Regionalcarrier steuert isngesamt 44 Destinationen an, wobei drei Viertel aller Flüge über höchstens 275 km Distanz verfügen; die kürzesten Flüge dauerten einer Pressemitteilung der drei Partner nur zwischen 7 und 15 Minuten.
Sehr weit gekommen war mit der Entwicklung von E- und Hybridflugzeugen das US-Start-up Zunum Aero (Sitz in Kirkland im Bundesstaat Washington). Unterstützt von Boeing HorizonX und JetBlue Technology Ventures arbeitete das Unternehmen von 2013 bis 2018 an einer geplanten Familie von Hybrid-Elektroflugzeugen mit bis zu 50 Sitzplätzen. Dann aber ging dem jungen Unternehmen das Geld aus. Quelle: Widerøe’s Flyveselskap / DMM