Norwegen: Alle Kurzstreckenflüge mit Elektroflugzeugen

Norwegen gilt als Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Ab dem Jahr 2025 dürfen keine Verbrennerautos mehr neu zugelassen werden und auch keine Hybride. Und ab 2040 müssen alle Inlandsflüge mit einer Flugdauer bis zu 90 Minuten mit rein elektrisch betriebenen Flugzeugen durchgeführt werden.

Hätte vielleicht in Norwegen zum Einsatz kommen können: nie gefertigstes E-Flugzeug von Zunum Aero.

90-Minuten-Verbindungen würden den gesamten norwegischen Inlandsmarkt abdecken und auch Flüge in andere skandinavische Ziele ermöglichen. Avinor, der staatliche Betreiber der norwegischen Flughäfen, forciert das Thema E-Luftfahrt, so Geschäftsführer Dag Falk-Petersen. Avinor sucht im Rahmen einer öffentlicher Ausschreibung eine Fluggesellschaft, die schon in vier Jahren eine kommerzielle Strecke mit einem batterieelektrisch betriebenen 19-Sitzer Flugzeug bedienen will.

2026 soll ein neu entwickeltes E-Flugzeug den Dienst in Norwegen aufnehmen. Dazu haben sich der italienische Flugzeugbauer Tecnam, Triebwerkshersteller Rolls-Royce und die norwegische Regionalairline Widerøe’s Flyveselskap (Sitz in Bodø und Basis auf dem Flughafen Bodø) zusammengetan. Gemeinsam entwickeln sie ein vollelektrisches neun-sitziges Passagierflugzeug für Kurzstreckenflüge. Basis des E-Fliegers wird die Tecnam P2012 Traveller sein, ein 11,8 m langes zweimotorige Propellerflugzeug. Es bietet Platz für neun Passagiere und zwei Piloten. Die Italiener arbeiten bereits seit einiger Zeit an der elektrischen Version „P-Volt“. Den Antrieb will Rolls-Royce liefern.

Widerøe ist für Tecnam und Rolls-Royce eine gute Wahl; denn der Regionalcarrier steuert isngesamt 44 Destinationen an, wobei drei Viertel aller Flüge über höchstens 275 km Distanz verfügen; die kürzesten Flüge dauerten einer Pressemitteilung der drei Partner nur zwischen 7 und 15 Minuten.

Sehr weit gekommen war mit der Entwicklung von E- und Hybridflugzeugen das US-Start-up Zunum Aero (Sitz in Kirkland im Bundesstaat Washington). Unterstützt von Boeing HorizonX und JetBlue Technology Ventures arbeitete das Unternehmen von 2013 bis 2018 an einer geplanten Familie von Hybrid-Elektroflugzeugen mit bis zu 50 Sitzplätzen. Dann aber ging dem jungen Unternehmen das Geld aus. Quelle: Widerøe’s Flyveselskap / DMM