Null-Covid-Politik beschädigt Geschäftsreisetourismus nach China

Die Volksrepublik schottet sich weiterhin vom Rest der Welt ab, nicht ganz, aber doch zum großen Teil. Es gibt nicht allzuviele Flüge ab deutschen Airports von und nach China. Das trifft auch und insbesondere die Firmenklientel.

Die Zahl internationaler Flugverbindungen von und nach den Reich der Mitte wurde von der Staatsführung in Peking sehr stark reduziert. Im Vergleich zur Vor-Covid-Zeit liegt die Passagierkapazität bei weniger als 10 %. Dass Chinas Staatsführung ihre strikte Null-Covid-Strategie bald aufgibt, daran glaubt kaum noch jemand hier zu Lande. Ein Strategiewechsel wäre für die Staatsführung in Peking ein Gesichtsverlust. Seit zwei Jahren propagiert sie die Gefahr der Pandemie und die Schwere der Erkrankung als auch die Überlegenheit Chinas gegenüber der Unfähigkeit des Westens und rechtfertigt damit die Notwendigkeit der Null-Covid-Toleranz. Diese Überlegenheit hält Staatspräsident Xi aufrecht. 

Die Folge: Die wenigen Linienflüge zwischen China und dem Rest der Welt, die buchbar sind, kosten teils mehr als das Zehnfache im Vergleich zu früher. Auch sind die Plätze oft monatelang im Voraus ausgebucht. Wer eines der begehrten Flugtickets etwa aus Deutschland nach China ergattert, muss damit rechnen, dass die Verbindung kurzfristig gestrichen wird.

Die aus der Null-Covid-Strategie resultierenden wirtschaftlichen Schäden und ein Vertrauensverlust nimmt die kommunistische Partei gerne in Kauf. Folge für die Geschäftsreisebranche: Die Unsicherheit und Unplanbarkeit erwirkt eine Zäsur und zahlreiche Unternehmen überdenken ihre China-Strategie.

Die wenigen Business Traveller aus westlichen Länder, die noch den Mut haben, nach China zu reisen, sollten ein Auge auf den grünen Gesundheitscode ihres Smartphones haben. In Schanghai z.B. aber auch in Peking und weitere Millionenmetropolen haben die Behörden „temporäre Quarantäneecken“ im öffentlichen Raum eingerichtet. Dort werden Passanten festgesetzt, die den besagten „grünen Gesundheitscode“ nicht vorweisen können. Diese Menschen müssen dort auf einen negativen PCR-Test warten bzw. sie werden gleich in zentralisierte Isolationslager verbracht. 

Laut einer Blitzumfrage der EU-Handelskammer in China  erwägen 23 %  der europäischen Unternehmen, ihre laufenden oder geplanten Investitionen aus China zu verlagern. Für 78 % der Firmen aus dem EU-Raum ist aufgrund der strengen und unberechenbaren Covid-Maßnahmen China als Investitionsziel weniger attraktiv geworden. Grundsätzlich hat Chinas Image als zuverlässiger Handelspartner und Zulieferer nachhaltigen Schaden genommen. Auch die antiwestliche und pro-russische Haltung im Ukraine-Krieg belasten die Attraktivität des Landes. Quelle: EU-Handelskammer in China / DMM