Nur einen 3er-Schnitt im Abschlusszeugnis?

Macht nichts. Im Gegenteil. Gute oder sogar sehr gute Noten im Abschlusszeugnis sagen nach Überzeugung vieler Fachleute überhaupt nichts aus, im Gegenteil: 1er-Kandidaten sind i.d.R. später im Leben die großen Verlierer. Durchschnittskandidaten haben Musterschülern bzw. -studenten Vieles voraus und sie sind in aller Regel um Längen erfolgreicher als die angeblich Gescheiteren.

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In Deutschland fällt auf, dass es im Vergleich zu früher, also in den 1960er bis 1990er Jahren, eher die große Ausnahme war, wenn Absolventen ihr Abiturzeugnis oder den Studienabschluss mit einem 1er-Schnitt in Empfang nehmen konten, heute aber viel mehr Schüler bzw. Studenten mit einem 1er Schnitt das Gymnasium, die FH oder Uni verlassen. Und es gibt auch eine Flut an Doktoren. Waren wir früher alle viel dümmer oder fauler? Nein.

Hintergrund ist der, dass in den zurückliegenden vier Jahrzehnten an der Notengebung „gebastelt wurde“, weil die Wirtschaft angeblich nur gute und sehr gute Leute sucht. Was in den 1970er Jahren noch eine durchschnittliche Note 3 war, ist heute eine glatte 1. Das bestätigen Gymnasial- wie Hochschullehrer hinter vorgehaltener Hand. Nicht umsonst entlassen viele Unis heute Absolventen, die reine „Fachidioten“ sind, sonst aber wenig zustande bringen und deren Allgemeinbildung nicht selten gegen Null tendiert.

Ganz anders angeblich mittelmäßige Schüler. Zahlreiche Beispiele heute so geschätzter Erfolgsmenschen wie der verstorbene Apple-Chef Steve Jobs, wie Bill Gates (Miscrosoft), Mark Zuckerberg  (Facebook) oder auch Richard Branson (Virgin Group) waren einst nur mittelmäßige Schüler, die allesamt das College abbrachen, um ihre inzwischen Milliarden-schweren Firmen zu gründen. Es gibt hunderte, Tausende, wenn nicht sogar Millionen angeblich gescheiterter Schüler und Studenten, die ihre Musterschüler später im Leben buchstäblich in die Tasche stecken. Denn sie haben ihfren nur vorgeblich klügeren KameradInnen viele Stärken voraus: 3er- und 4er-Schüler leben mit der ständigen Gefahr, durchzufallen. Diese Risikobereitschaft lässt sich in der Wirtschaft gut anbringen, wie massenhafte Erfolgsgeschichten belegen. Und sie können mit Misserfolgen umgehen. Mittelmäßige Schüler suchen sich oft andere Dinge, in denen sie gut sind und werden mit ihren eigenen Konzepten oft viel erfolgreicher als ihre mustergültigen Klassenkameraden. Sie haben emotionale Intelligenz und soziale Kompetenz gelernt, was die „Sehr Gute" oft genug ein ganzes Leben lang nicht kapieren. Quelle: Mit Teilen aus focus online / DMM