Der schwarze Tag für die Bahn begann kurz nach 07 Uhr morgens, als ein Hochgeschwindigkeitszug eine Oberleitungsstörung verursachte. Als ein weiterer vorbeifahrender Zug auf die bereits beschädigte Leitung auffuhr, brach in ganz Italien das Chaos aus. Der Zugverkehr musste auf den Strecken nach Genua. Venedig und Bologna eingestellt werden. In Roma Termini, dem Hauptbahnhof der Hautstadt, kam es zu Verspätungen von mehr als zwei Stunden. In Bologna waren es sogar fast drei. Trenitalia bat die Passagiere, auf die Bahnreise am Samstag zu verzichten. Bereits gebuchte Tickets für Fahrten werden erstattet. Am frühen Nachmittag hatten die Techniker den Fahrleitungsschaden behoben. Kurz nach 15.00 Uhr konnten die Fern- und Regionalzüge wieder verkehren.
Wegen wiederholter Schadenfälle gerät Verkehrsminister Matteo Salvini ins Kreuzfeuer der Kritik. U.a. wird ihm vorgeworfen, sich eher mit Elon Musk und dessen Satellitenprogramme zu liebäugeln, statt sich um die Verbesserung der Bahninfrastruktur zu kümmern. Salvini erwiderte, dass es sich bei den Problemen um Versäumnisse der Vergangenheit handelt: Die Infrastrukturen seien in die Jahre gekommen. Die Staatliche Bahngesellschaft hat laut italienischem Verkehrsministerium einen 100 Mrd. Euro-Plan formuliert, der eine grundlegende Verbesserung von Infrastruktur und Rollmaterial beinhaltet. Unabhängig davon gilt das Bahnwesen in Italien als das pünktlichste in Europa. Quelle: Ansa, TGR / DMM