ÖBB investiert fast 18 Mrd. Euro in Ausbau der Schieneninfrastruktur

Knapp 3 Mrd. Euro jährlich (!) werden die ÖBB in den kommenden sechs Jahren im Auftrag der österreichischen Bundesregierung in eine moderne und leistungsfähige Bahn-Infrastruktur investieren. Damit werden Strecken, Bahnhöfe, Sicherungstechnik und Verkehrsleitsysteme fit für die Zukunft gemacht.

Der Ausbau der klimafreundlichen Bahn spielt im Kampf gegen die Klimakrise eine wesentliche Rolle. „Mit dem neuen ÖBB-Rahmenplan bringen wir das größte Bahnpaket auf Schiene, das die Republik je gesehen hat. 17,5 Mrd. Euro für Bahnprojekte im ganzen Land sind eine Ansage im Kampf gegen die Klimakrise“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Vier Schwerpunkte.:

  1. Mehr S-Bahnen in und rund um die Städte
  2. Weitere Attraktivierung der Regionalbahnen und ein ehrgeiziges Elektrifizierungsprogramm
  3. Mehr Kapazität und wirtschaftlichere Streckennutzung für den Güterverkehr
  4. Digitalisierung und Effizienzsteigerung im Bau und Betrieb.

 „In den vergangenen Jahren haben sich die S-Bahnen großer Kundenzuwächse erfreut. Auch unsere Regionalbahnen haben sich sehr positiv entwickelt. Trotz des ordentlichen Corona-Dämpfers müssen wir jetzt in eine moderne, effiziente und zukunftsfitte Bahn investieren. Denn, die akute Klimakrise wird noch mehr Fahrgäste zum Umstieg motivieren. Vor allem zu Spitzenzeiten ist die Kapazität in neuralgischen Streckenabschnitten bereits ausgelastet, darunter leidet der Personen- als auch der Güterverkehr. Wir müssen für die Zeit nach der Corona-Krise gewappnet sein“, sagt ÖBB-CEO Andreas Matthä. Hier setzt der Rahmenplan an: Z.B. wird die Wiener S-Bahn-Strecke zwischen Meidling und Floridsdorf mit modernster, satellitengesteuerter Technik und längeren Bahnsteigen von 220 m für längere Züge und die Streckenkapazität auf 900 Züge pro Tag gesteigert (statt bisher 700). Das Ergebnis: mehr und längere Züge.

Insgesamt werden allein in der Ostregion in den kommenden sechs Jahren rund 6 Mrd. Euro investiert. Dazu werden auch die Strecken in Niederösterreich aufgewertet: Zum Beispiel der viergleisige Ausbau von Meidling bis Mödling. So können leistungsfähige Alternativen für den Pendlerverkehr im sogenannten Speckgürtel geschaffen werden. Ähnliche Programme werden auch in allen anderen Landeshauptstädten realisiert.

Heute wird die moderne Bahn von morgen gebaut. Insgesamt 1,8 Mrd. Euro fließen in Modernisierung und Elektrifizierung der Regionalbahnen. Diesen kommt im Streckenkonzept der Zukunft nicht nur die wichtige Zubringerfunktion zu, sie bringen den ländlicheren Regionen Österreichs umweltfreundliche Mobilität und werten den Wirtschaftsstandort auf. Die Investitionen kommen zudem vor allem Klein-und Mittelbetrieben zugute, was zusätzliche lokale Wertschöpfung und Arbeitsplätze bringt.

Digitalisierung auf allen Ebenen. Ein wesentlicher Faktor bei der Attraktivierung und Modernisierung der Bahninfrastruktur ist die Digitalisierung. Hier werden 1,5 Mrd. Euro investiert. Der gesamte Bahnbetrieb profitiert von der Digitalisierung – von der Weichensteuerung bis zur Erstellung eines „digitalen Zwillings“ unseres gesamten Streckennetzes.

Der sechs Jahre laufende Rahmenplan wird jährlich fortgeschrieben und kann damit vor allem in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten – wie aktuell durch die Coronakrise ausgelöst – wertvolle Investitionen sicherstellen:

  • Zwei Arbeitsplätze bei den ÖBB schaffen und sichern einen weiteren Job außerhalb der Bahn
  • 1 Euro in den Bahnausbau bringt 2 Euro für die Volkswirtschaft (Steuern, Abgaben, Sozialversicherung)
  • 1 Mrd. Euro an Investitionen sichert 15.000 Arbeitsplätze
  • Pro Jahr bringen die ÖBB dem Land etwa 5 Milliarden Euro an Wertschöpfung und 0,6 % BIP-Beitrag p.a.
  • Bessere Erreichbarkeit und Erschließung der Regionen bringt mehr Wachstum und Wohlstand, schafft und sichert dauerhaft Arbeitsplätze und führt zu einer Aufwertung des Wirtschaftsstandortes.
  • Und das erworbene Know-How der ÖBB in der Bahntechnik und Bautechnik bringt auch die österreichische Bahnindustrie voran und garantiert zusätzliche Exporterfolge. 

„Mit diesen Investitionen schaffen wir eine Win-Win-Situation: Wir schaffen regionale Wertschöpfung und wir schützen unser Klima. Für sichere Arbeitplätze für die Menschen und eine gute Zukunft auch für kommende Generationen“, sagt Bundesministerin Gewessler.

„Investitionen in die Bahn wirken während der Bauphase, sie schaffen Arbeitsplätze und wirken als Konjunkturmotor. Mit dem vorliegenden Rahmenplan schaffen wir nicht nur Beschäftigung und regionale Wertschöpfung, sondern stärken auch unsere Regionen. Entlang gut ausgebauter Bahnachsen haben wir einen ‚Pull-Effekt‘, der sich positiv auf die Bevölkerungsentwicklung entlang dieser Achsen auswirkt und Betriebsansiedelungen attraktiv macht. Mit der Umsetzung des Rahmenplanes werden wir eine Bahn haben, die umweltfreundliche, bequeme und einfache Mobilität völlig neu definiert,“ schließt ÖBB-CEO Matthä. Quelle: ÖBB / DMM