Österreichs Bahnen ersticken im Schnee

Aufgrund der Witterungsverhältnisse ist zwischen Saalfelden und Hochfilzen sowie zwischen Scharnitz und Mittenwald kein Zugverkehr möglich. Auch die Ennstal- und Salzkammergutbahn sind unterbrochen. Die ÖBB mobilisieren alle Kräfte - bis zu 5.000 Beschäftigte sind für die einigermaßene Aufrechterhaltung der Bahnstrecken mit Hochdruck im Einsatz.

Der Schnee macht auch den ÖBB mächtig zu schaffen. Eine ganze Reihe von Bahnstrecken ist zugeschneit bzw. kann wegen höchster Lawinengefahr nicht befahren werden. Foto: ÖBB

Die Bahnstrecke zwischen Saalfelden und Hochfilzen bleibt aufgrund der Witterungsverhältnisse bis auf weiteres unterbrochen. Die Sicherheit der Reisenden sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben oberste Priorität. Aufgrund der äußerst prekären Witterungssituation (starker Wind und Schneefall) sind die Arbeiten zur Behebung der großräumigen Schäden an der Bahnstrecke derzeit eingestellt. Für die Reisenden haben die ÖBB einen Schienenersatzverkehr zwischen Saalfelden und Hochfilzen eingerichtet. Die Kundinnen und Kunden werden ersucht, in diesem Bereich derzeit mit bis zu 60 Minuten mehr Fahrzeit einzuplanen. Um für die größtmögliche Anzahl der Reisenden möglichst pünktliche Züge anzubieten sowie das Erreichen der wichtigen Anschlüsse in Wörgl sicherzustellen, fahren dort wo es möglich ist die Züge ab Hochfilzen pünktlich in Richtung Wörgl ab. Reisende mit den Bussen des Schienenersatzverkehrs aus Richtung Saalfelden werden gebeten auf nachfolgende S-Bahn Züge in Richtung Wörgl auszuweichen. Sobald es die Witterungsverhältnisse erlauben, nehmen die ÖBB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unverzüglich wieder die Arbeiten auf, um die Schäden an der Strecke zu beheben und die Hindernisse zu beseitigen.

Folgende weitere Strecken sind derzeit unterbrochen bzw. nur eingeschränkt befahrbar:

Mittenwaldbahnstrecke: Wegen Lawinengefahr ist kein Zugverkehr zwischen Scharnitz und Mittenwald möglich. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten kann dort auch kein Schienenersatzverkehr mit Bussen angeboten werden. Bis auf zwei Züge verkehren die Züge zwischen Innsbruck und Scharnitz planmäßig - die ÖBB ersetzen hier die durch die Sperre fehlenden Zuggarnituren der DB. Ein Zug im Frühverkehr (Zug Nr. 5441) um 07:46 Uhr ab Seefeld mit Ankunft um 08:23 Uhr in Innsbruck bzw. am Abend (Zug Nr. 5434) um 20:38 Uhr ab Innsbruck mit Ankunft um 21:27 Uhr in Scharnitz müssen im Schienenersatzverkehr mit Bussen gefahren werden.

Ennstalbahnstrecke: Aufgrund akuter Lawinengefahr mussten die ÖBB zudem den Zugverkehr zwischen Stainach-Irdning und Schladming einstellen. Für die Züge des Fernverkehrs wurde in diesem Streckenabschnitt ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die Züge EC 164, EC 163, IC 518 und IC 515 werden über Selzthal - Salzburg - Wörgl umgeleitet. Für Reisende im Nahverkehr steht ein Schienenersatzverkehr zwischen Stainach-Irdning und Öblarn zur Verfügung. Da die Busse des Ersatzverkehrs eine Umleitungsstrecke befahren müssen, ist mit einer Verlängerung der Reisezeit zu bis zu 120 Minuten zu rechnen. Eine genaue Einschätzung über die Dauer der Sperren ist angesichts der herrschenden Witterung und vorhergesagter weiterer starker Schneefälle schwierig. Die Situation an den betroffenen Streckenabschnitten wird laufend von den ÖBB-Lawinenkommissionen beobachtet und beurteilt. Auf Basis ihrer Einschätzungen wird vor Ort über die Dauer der Sperren entschieden.

Salzkammergutbahn: Wegen der derzeitigen Witterung sind zwischen Steeg-Gosau und Stainach-Irdning derzeit keine Fahrten möglich. Für die Reisenden wurde ein Schienenersatzverkehr zwischen Steeg-Gosau und Obertraun Dachsteinhöhlen sowie zwischen Bad Aussee und Stainach-Irdning eingerichtet. Die Kundinnen und Kunden werden gebeten, in diesem Bereich derzeit 60 Minuten mehr Reisezeit einzuplanen. Ab 9. Jänner, 05:10 Uhr wird der Zugverkehr zwischen Steinach-Irdning und Bad Aussee wieder aufgenommen. Es gilt ein Sonderfahrplan. Die Strecke Bad Aussee-Steeg-Gosau bleibt weiterhin gesperrt.

Außerfernbahn: Aufgrund der herrschenden Witterung sind derzeit zwischen Reutte in Tirol und Garmisch-Partenkirchen Zugfahrten nur eingeschränkt möglich. Die Reisenden werden gebeten, bis zu 30 Minuten mehr Reisezeit einzuplanen.

Wichtiger Hinweis: Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, die für ihre Reise Unterstützung benötigen, werden ersucht, sich vor Reiseantritt mit dem ÖBB-Kundenservice 05-1717-5 in Verbindung zu setzen, um eine barrierefreie Reisekette zu gewährleisten. Die ÖBB bitten alle Reisenden für die Unannehmlichkeiten um Verständnis und empfehlen, sich vor geplanten Reisen nochmals über den aktuellen Status zu informieren: www.oebb.at, Tel. 05-1717.

5000 ÖBB-Mitarbeiter leisten oft Handarbeit: Bei den herrschenden Witterungsbedingungen sind bis zu 5.000 ÖBB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz. Der Winterdienst ist oft noch richtige Handarbeit. Arbeiten wie Schneeräumung von Weichen, Enteisen von Brücken und Tunnel, Abschaufeln von Bahnsteigdächern oder Säuberung von Spurrillen bei Eisenbahnkreuzungen passieren händisch. Die Teams des ÖBB-Winterdienstes arbeiten bundesländerübergreifend und werden dort eingesetzt, wo sie dringend benötigt werden. Das Streckennetz mit einer Länge von rund 5.000 Kilometern wird kontinuierlich mit Schneepflügen, Schneefräsen und Schneebürsten vom Schnee befreit. ‚Von rund 13.600 Weichen sind über 10.300 mit Weichenheizungen ausgestattet. Bei starkem Wind und besonderer Kälte hat zudem der Fahrdienstleiter die Möglichkeit, die Weichen mit der sogenannten Flugschneetaste für eine festgelegte Zeit dauerhaft zu beheizen. Jährlich investieren die ÖBB rund 40 Mio. Euro in den Winterdienst. Quelle: ÖBB / DMM