Opels neuer Insignia: Eine hoch attraktive Alternative

Er ist der rechtmäßige Nachfolger der einstigen Opel-Flaggschiffe Kapitän, Admiral und Diplomat, der Insignia. Im D-Segment angesiedelt erscheint das Facelift, das DMM am Mitwoch, 22. Juli noch vor Markteinführung testen durfte, wiederum in den bekannten Karosserieversionen Limousine (Grand Sport) und Kombi (Sports Tourer). 79 % aller Insignias sollen mit Dieselmotorisierung an die Kunden gehen, vornehmlich gewerbliche.

Opels Insignia-Facelift ist wiederum ein attraktiver Geschäftswagen. Fotos: Rohwedder (Titelbild); Zielonka

Der neue Opel Insignia wird in der Kombiversion weitgehend von Firmen- bzw. Flottenkunden geordert.

77 % aller Opel Insignia werden als Sports Tourer in Deutschland verkauft.

Modernes noch weitgehend analoges Cockpit im neuen Opel Insignia.

Der kleine 1,5 l-Diesel in Verbindung mit 6-Gang-Schaltgetriebe unterbietet mit 99 g CO2/km sogar die magische 100 g CO2-Marke. 77 %, also mehr als drei Viertel der Insignias sollen in Deutschland als Sports Tourer zugelassen werden.

Gewerbekunden. Eine ganz wichtige Zielgruppe des Insignia (zumeist Kombi) ist die Klientel der Flottenbetreiber. Die legen ihren Fokus auf Verlässlichkeit, Langlebigkeit und Wertstabilität (TCO). Und sie erheben, so jedenfalls betont es  Albrecht Schäfer, neuer Direktor Marketing Deutschland, Anspruch auf Komfort und Sicherheit. Den und alle sonstigen Features bekommen sie mit dem Insgnia. Das Modell gibt es eigens für Dienstwagenfahrer auch als zwei verschiedene Business-Editionen.  

Mobilitätsmanager werden wohl zum allergrößten Teil auf die Selbstzünder zurückgreifen. Dabei haben sie die Wahl zwischen dem 2.0 l Diesel mit 174 PS (108 g CO2/km), der das Gros der Zulassungen mit 57 % ausmachen wird und dem kleinen 3-Zylinder-Diesel mit 122 PS (22 %, 99 g CO2/km). Der eine oder andere wird aber auch auf den Benziner (2.0 Turbo, 200 PS) zugreifen. Für diejenigen, die Lust auf noch mehr Performance verspüren, legen die Rüsselsheimer einmal mehr eine GSI-Version (230 PS) auf, standardmäßig mit Allradantrieb, der übrigens zuschaltbar ist, eine Neuheit bei diesem Modell, wie es Insignia Programm-Direktor Thomas Suhany demonstrierte.

Ein Manko aus unserer Sicht: Leider wird es beim Update des Insignia keinen Plug-in-Hybrid geben, wie ihn immer mehr Firmenkunden verlangen. Das hat u.a. mit der GM-Plattform zu tun, auf die der Insignia des Jahrgangs 2020/21 aufgebaut ist. 2024 aber wird sich aber auch das ändern, wenn das tatsächlich neue Insigniamodell auf einer neuen PSA-Gemeinschaftsplattform entstehen wird, die eine Elektrifizierung vorsehen wird.

Den Ingenieuren ist es gelungen, die Benziner und Diesel noch einen Tick effizienter zu machen, womit der neue Insignia zu den und sparsamsten Modellen in seinem Segment gehört. Vollgepackt mit hochmodernen Technologien bieten Limousine und Kombi erstmals eine neue digitale Rückfahrkamera, um die Sicherheit nach hinten weiter zu verbessern. Kombiniert mit dem radarbasierten Rückfahrassistenten warnt das System beim Rückwärtsausparken vor querendem Verkehr. Viele weitere Assistenzsysteme wie Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung und Fußgängererkennung sowie das Head-up-Displayergänzen das Portfolio. Mit einem Top-Infotainment-Angebot inklusive großem Touchscreen und Fahrerinfodisplay sind Insignia-Fahrer und -Passagiere immer bestens vernetzt. Optional gibt es den Wireless Charger in der Mittelkonsole – für kabelloses Aufladen von kompatiblen Smartphones.

Exterieurdesign. Mit seinem frischen Design steht der Insignia noch eleganter auf der Straße als je zuvor. Dazu tragen besonders die extra schlank gestalteten Scheinwerfer mit wegweisender LED-Technik bei. Das neue adaptive IntelliLux LED Pixel Licht verfügt über insgesamt 168 LED-Elemente – 84 pro Scheinwerfer! Für Insignia-Fahrer bedeutet dies: Die Scheinwerfer reagieren noch schneller und präziser als bisher, so dass die Sicht weiter verbessert wird. Stadionhell und blitzschnell – ohne vorausfahrende oder entgegenkommende Verkehrsteilnehmer zu blenden. Mit dieser innovativen IntelliLux LED Pixel Lichtgeneration ist das Opel-Flaggschiff einsame Spitze in seinem Segment, so der Opel-Marketingchef.

Das Facelift wirkt niedriger und breiter. Der neue chromumrandete Kühlergrill ist nun breiter und mit prominent hervortretenden Lamellen besetzt. Der in der Mitte der Chromspange sitzende Opel-Blitz erscheint größer; die Chromspangenlinie selbst führt optisch auf einer Höhe zum tiefer als bisher platzierten LED-Tagfahrlicht. So wirkt der Insignia in der Vorderansicht präsenter und tiefer; er steht „satter“ auf der Straße. Zu diesem Effekt tragen links und rechts unten die kombinierten Einheiten aus Lufteinlässen und Nebelscheinwerfer bei.

Klare, schnörkellose Linien bestimmen die Rückansicht. Die Heckschürze wird jetzt im unteren Bereich bei allen Vierzylinder-Modellen durch zwei kantig geformte, ovale Auspuffendrohre abgeschlossen.

Interieur. Das schlanke, durch horizontale Linien bestimmte Design setzt sich im Innenraum fort. Gezielt eingesetzte Chrom-Akzente unterstreichen die edle Interieur-Anmutung. Das hochwertige Interieur haben die Opel-Designer weiter verbessert. Die ergonomischen Aktiv-Sitze mit dem AGR-Gütesiegel (Aktion Gesunder Rücken e.V.) und vielen Komfortfunktionen gibt es neben verschiedenen Stoffdekors und Lederbezügen nun auch in Alcantara. Wer vor allem Komfort und einen klassischen Auftritt schätzt, ist mit den Ausstattungslinien Elegance und Ultimate perfekt angezogen.

Neue Motoren- und Getriebegeneration: Alle neuen Drei- und Vierzylinder gehören nun zu einer komplett neuen Generation, die den Verbrauch im Vergleich zum Vorgängermodell um bis zu 18 % senken. Der 1,5-Liter-Diesel mit 90 kW/122 PS bildet die Basismotorisierung. Darüber rangieren Zweiliter-Vierzylinder als Diesel mit 128 kW/174 PS sowie als Benziner mit 147 kW/200 PS und im Fall des GSi mit 169 kW/230 PS. Die beiden Zweiliter-Benziner sind zudem die ersten Opel-Motoren mit Zylinderabschaltung.

Vorausschauende Vernetzung: Opels überarbeitetes Flaggschiff verfügt über das volle Programm an Assistenz- und Infotainment-Systemen. Die Sicht nach hinten verbessert die neue digitale Rückfahrkamera. Die im Heckstoßfänger untergebrachte Kamera projiziert beim Einlegen des Rückwärtsganges ein scharfes, präzises Bild vom Geschehen hinter dem Fahrzeug auf den Infotainment-Bildschirm. Die Sicherheit beim Ausparken erhöht der mit der Kamera erhältliche Rückfahrassistent. Das System erfasst mittels Radarsensoren Objekte im 90°-Winkel bis zu 20 Meter links und rechts hinter dem Insignia und warnt den Fahrer per Alarmsignal sowie Anzeige im Monitor. Zum weiteren Angebot zählen die heute bekannten Assistenzsysteme. Eine Empfehlung ist auf jeden Fall das akkurate Head-up-Display (Projektion auf die Windschutzscheibe) für den sicheren Blick auf die Straße.

Das Portfolio an Apple CarPlay sowie Android Auto kompatiblen Infotainment-Systemen reicht vom Multimedia Radio und Multimedia Navi bis zum Multimedia Navi Pro. Das Top-of-the-Line-Gerät bietet diverse Connected Navigation Services. Diese machen mit Echtzeit-Verkehrsinformationen, Online-Kartenaktualisierungen und vorausschauender Navigation die Reise entspannter. Die Navigationsansicht selbst erscheint mit neu gestalteten Symbolen in einem frischeren, moderneren Look. Per Notruffunktion E-Call (ab August bestellbar) lässt sich im Bedarfsfall auf Kopfdruck in Sekundenschnelle Hilfe erreichen. Werden die Airbags ausgelöst, setzt das System automatisch einen Notruf ab.

Unser Fahreindruck. Opels neuer Insignia ist ein voll ausgereiftes Automobil, bestens geeignet als Geschäftswagen. Das Fahrzeug liegt dank hervorragendem Fahrwerk satt auf der Fahrbahn. Wer auf größte Sparsamkeit aus ist, sollte zum kleinen Diesel greifen, mehr Power und irgendwie effizienter erscheint uns der große Diesel. Dessen Maschine läuft nahezu lautlos und ist ungemein durchzugsstark. Ganze Arbeit haben die Akustiker geleistet; denn im Innern herrscht zumindest beim großen Diesel nahezu Stille, auch bei schneller Fahrt. Das Handling passt, der Wagen bewegt sich bei flotter Kurvenfahrt fast wie auf Schienen. Insgesamt ist dieser Opel eine sehr gute Wahl, noch dazu, wenn man die Preisunterschiede zu den kaum besseren so genannten Premiummodellen berücksichtigt. Quelle: DMM / Opel