Palma fordert Nachtflugverbot

Der Flughafen Palma de Mallorca (PMI), Aeropuerto de Son San Juan, auf Mallorca ist einer von drei internationalen Verkehrsflughäfen der Balearischen Inseln platzt nicht nur aus allen Nähten, ihm könnte ein Nachtflugverbot nach dem Vorbild von Frankfurt, Paris CDG oder London Heathrow drohen.

Der Stadtrat von Palma de Mallorca frodert ein Nachtflugverbot für den interbationalen Airport. Foto AENA

Auch in Spanien können Nachtflugverbote per Gesetz, Verordnung oder eingeschränkter Behördengenehmigung festgelegt werden, um den Immissionsschutz der Bevölkerung zu verbessern. Überflüge bleiben hiervon jedoch unberührt. Und Ausnahmen bestehen meist für Rettungsflüge sowie hoheitlichen Flugverkehr für Politiker, Polizei und Militär. Teilweise bestehen Ausnahmen für Fracht- und Postflüge.

Schon 2017 hatte das Stadtparlament von Palma die Forderung nach einem Nachtflugverbot erhoben. Danach sollen zwischen 23 und 06 Uhr morgens keine zivilen Passagierflugzeuge starten und landen dürfen. Nur Notfallflüge (Landungen) sollen erlaubt werden, heißt es in einem Schreiben, das an die Zentralregierung in Madrid gerichtet ist, an den Direktor des Flughafenbetreibers Aena und den Direktor des Flughafens Palma. Begründet wird der Wunsch mit der massiven Lärm- und Umweltbelastung der angrenzenden Kommunen.
Der spanische Verband der Fluggesellschaften (AECA) ist gegen ein Nachtflugverbot, weil sich für etliche Airlines eine Basis auf Mallorca dann nicht mehr lohnen würde, insbesondere im Cargo-Bereich. AECA verweist darauf, dass die meisten Frachtmaschinen nachts fliegen, und dass es sich dabei oft um ältere und sehr laute Flugzeuge handele. Insgesamt halten die Befürworter eines Rund-um-die-Uhr-Betriebs die ganztägige Öffnung für einen Standortvorteil Mallorcas.

2017 verfehlte der Flughafen von Palma de Mallorca knapp die 28-Mio.-Marke bei den Passagierzahlen, es waren exakt 27.970.655 Fluggäste, so viele wie noch nie. (Es handelt sich um statistische Doppelzählungen bei Start- und Landeflügen. Da in der Regel die meisten Ankömmlinge die Insel auch wieder auf dem Luftweg verlassen, nutzten demnach rund 14 Mio. Menschen den Airport). Der Zuwachs gegenüber 2016 betrug 6,5 Prozent. Unter den Passagieren befanden sich 9,38 Mio., die die Flugverbindungen von und nach Deutschland genutzt hatten, das waren 3,1 % mehr als im Vorjahr. Die Bundesbürger stellten damit die größte Ausländergruppe auf dem Airport Son Sant Joan. Aus Großbritannien wurden 5,66 Mio. Flugäste gezählt, aus der Schweiz 1,13 Millionen. Insgesamt wurden auf den internationalen Flugverbindungen 21,57 Mio. Passagiere registriert, 5,6 % mehr als vor einem Jahr. Auf den innerspanischen Mallorca-Flügen zählte die Flughafen-Betreibergesellschaft Aena 6,38 Mio. Menschen, 9,7 % mehr als vor einem Jahr.

Das Terminal für Geschäftsreise-/Charterflüge befindet sich im Südbereich des Flughafens. Die beiden Charterunternehmen Gestair und Mallorcair verfügen über individuelle Einrichtungen von je über 250 m2. Zudem steht Firmenkunden ein gemeinsamer, über 312 m2 großer Bereich zur Verfügung.

Der Flughafen liegt 8 km östlich der Inselhauptstadt Palma und ist nach Madrid Barajas und Barcelona El-Prat  drittgrößter Spaniens. Die maximale Kapazität beträgt zurzeit 32 Mio.  Fluggäste pro Jahr. Es können bis zu 18.000 Passagiere pro Stunde bzw. 400.000 pro Tag abgefertigt werden. Quelle: Mallorca Zeitung / AECA / DMM