Passagiere ahnten, was passiert

Die Bergung der sterblichen Überreste von Germanwings-Flug 4U 9525, der im französischen Département Alpes-de-Haute-Provence gegen ein Bergmassiv gerast war, ist laut französischen Medien abgeschlossen. Erschütternd ist eine weitere Nachricht: Die Bergungstrupps entdeckten eine intakte Smartphone-Karte mit einem Video, das die letzte Minute in der Kabine der A320 zeigt.

Einer der Fluggäste hatte das furchtbare Geschehen an Bord mit seinem Handy noch im Angesicht des sicheren Todes aufgenommen. Französischen Medien zufolge sind darauf verzweifelte Schreie und Ausrufe in verschiedenen Sprachen „Oh mein Gott“ zu hören. Das Video soll sehr verwackelt sein, so dass Personen in der Kabine darauf nicht zu identifizieren sind. Es ist dann laut Le Monde und Paris Match auch zu hören, wie der A320 einen Felsen erst streift, dann ein Schlag und alles ist Schwarz.

Vorher hatten die Passagiere auch die verzweifelten Versuche des Kapitäns Patrick S. mitbekommen, wie der ruft, sein Kollege (der Copilot) möge bitteschön die Cockpittüre entriegeln. Und sie hatten auch mitbekommen, wie der ausgesperrte Kapitän versuchte, die Türe einzutreten. Doch die ist gepanzert, so dass keine Chance besteht, sie zu öffnen, wenn nicht der Pilot im Cockpit einen entsprechenden Öffnungsknopf betätigt. Die Behauptung von verschiedenen Seiten, die Passagiere hätten erst in den letzten Sekunden bemerkt, was sich abspielte, soll mit dem letzten Fund widerlegt sein. Offiziell bestätigt ist der Fund des Videos seitens der Staatsanwaltschaft Marseille aber noch nicht.Sie hat aber die sofortige Herausgabe der Speicherkarte mit dem Video angeordnet.

Unterdessen ist auch das nächste Scheibchen Wahrheit ans Licht gekommen, nämlich, dass die Lufthansa bzw. deren Verkehrsfliegerschule sehr wohl von den Depressionen des Copiloten gewusst hatte, weil der damalige Flugschüler sie informiert hatte. Quelle: Le Monde / Paris Match / DMM