Passagierkontrolle der Zukunft

Wenn das nur überall so wäre, wünschen sich Tausende Geschäftsreisende, die Tag für Tag auch am Münchner Flughafen ihre Dienstreise beginnen. Jedenfalls wird derzeit ihre Wunschvorstellung getestet: Noch mehr Sicherheit und trotzdem stressfrei durch die Sicherheitskontrolle, keine langen Wartezeiten, kein Auspacken von Laptop, Tablet und Flüssigkeiten aus dem Handgepäck.

Seit Kurzem testet das Luftamt Südbayern im Terminal 2 gemeinsam mit der Flughafen München GmbH, der Lufthansa und der Scarabee Aviation Group eine neuartige Sicherheitskontrolle. Sie soll bei höherem Sicherheitsstandard die Wartezeiten reduzieren und den Komfort erhöhen. Für den Testbetrieb wurden mittig in der zentralen Fluggastkontrollstelle des Terminals 2 zwei komplett neu konzipierte Pilot-Kontrollspuren installiert, die den Fluggästen einen Qualitätssprung bieten.

Knapp ein Drittel weniger Verspätungen und eine Verringerung des CO2-Ausstoßes um 10 % – das sind zwei der zentralen Ziele des Single European Sky ATM Research Programme (SESAR). Das von der EU und Eurocontrol getragene Forschungsprojekt strebt ein europaweit harmonisiertes und integriertes Luftverkehrsmanagement an.

Der Flughafen München beteiligt sich seit 2009 im Rahmen des SESAR European Airport Consortium (SEAC) aktiv an dem europäischen Spitzenforschungsprogramm. Im Frühjahr 2019 hat der Münchener Airport nun für die „Wave 2“ genannte und bis 2022 vorgesehene zweite Projektphase die Leitung des Konsortiums übernommen, zu dem auch die Flughäfen Amsterdam, Zürich, Paris, London Heathrow, die zehn Airports der schwedischen Swedavia-Gruppe sowie die 45 Flughäfen der norwegischen Staatsgesellschaft Avinor gehören.

Ein Schwerpunktthema ist die Konzeption, Validierung und Realisierung des „Total Airport Managements“, das für eine optimale Verzahnung von allen am Flugbetrieb beteiligten Parteien sorgen soll, darunter die Flughäfen und Airlines, die Flugsicherungen und der Europäische Network Manager.

Der gesamte Kontrollvorgang läuft erheblich reibungsloser und schneller als an den herkömmlichen Kontrollpuren. Die Aufsichtsbehörde verspricht sich daher auch eine spürbare Erhöhung der Kapazität. Bis Ende des Jahres läuft die Pilotkontrollstelle im Terminal 2 noch im Testbetrieb. Wenn sie sich bewährt, werden ihr am Flughafen München bald weitere Doppelkontrollspuren der neuesten Generation folgen. Quelle: FMG / DMM