Der Plan der „Flüchtlinge“ ging nur zum Teil auf. Sie hatten in der westmarokkanischen Handels- und Hafenstadt am Atlantik einen Flug mit der türkischen Pegasus Airlines nach Istanbul gebucht. Tatsächlich aber wollten sie nicht in die türkische Metropole, sondern über Spanien nach Europa. Flug PC652 von Casablanca nach Istanbul startete am 07. Dezember 2022 gegen 01:30 Uhr. Der Airbus A321neo mit dem Kennzeichen TC-RBA flog wie geplant nach Nordosten, überquerte u.a. Ibiza und Mallorca. Doch auf halbem Weg zwischen Menorca und Sardinien drehte die Maschine aus zunächst unbekannten Gründen ab und steuerte nach mehreren Schleifen über dem Mittelmeer die katalonische Millionenstadt Barcelona an und landete schließlich außerplanmäßig am Flughafen El Prat
Spanische Medien und die Nachrichtenagentur AP berichten übereinstimmend und unter Berufung auf die Vertretung der spanischen Regierung in Katalonien, der A321neo sei in Barcelona gelandet, da eine schwangere Frau vorgegeben habe, kurz vor der Geburt zu stehen und Wehen zu haben. Als die Frau am Flughafen aus dem Flieger gebracht wurde, versuchten 27 Fluggäste, die Maschine unerlaubt zu verlassen. Sie rannten teilweise aufs Vorfeld
14 von ihnen wurden erwischt und festgenommen, 13 entkamen. Die Frau wurde im Krankenhaus untersucht – laut den Behördenangaben mit dem Ergebnis, dass sie zwar schwanger ist, aber nicht kurz davor stand, zu gebären. Auch sie wurde festgenommen und wegen ordnungswidrigen Verhaltens angeklagt.
Von den anderen 13 festgenommenen Fluggästen erklärten sich fünf bereit, wieder einzusteigen und nach Istanbul weiterzufliegen. Den anderen acht wird illegale Einreise nach Spanien vorgeworfen. Sie sollten das Land an Bord eines anderen Fluges verlassen. Die Regierungsvertretung machte keine Angaben zur Nationalität der Menschen. Quelle: El Pais / AP / DMM