Piloten setzen Lufthansa unter Druck

Die erfolgreiche Urabstimmung der Mitglieder des Berufsverbands Vereinigung Cockpit setzt ein klares Signal für mehr Dynamik, meldet die Arbeitnehmervertretung der Flugzeugführer. Bei der am Sonntag, 31. Juli 2022 zu Ende gegangenen Urabstimmung haben sich die PilotInnen der Lufthansa klar dafür ausgesprochen, den aktuellen tarifpolitischen Weg weiterzuverfolgen oder anders ausgedrückt, es liegt nun am LH-Management, den drohenden Streik der Cockpitbestzungen abzuwehren.

Bei einer Wahlbeteiligung von 93,2 % (DLH) bzw. 95,7 (Lufthansa Cargo) stimmten 97,6% (DLH) bzw. 99,3% (Lufthansa Cargo) für die Unterstützung der Tarifkommission. Das erforderliche Quorum wurde damit deutlich überschritten.

„Das Ergebnis der Urabstimmung zeigt die große Unterstützung der Mitglieder für die Ziele der Konzerntarifkommission. Gegenstand der aktuellen, aber bislang leider nicht erfolgreichen Verhandlungen, ist die angemessene und ausgewogene Vergütung im Cockpit. Bei den Forderungen der PilotInnen geht es schwerpunktmäßig um einen Ausgleich des Reallohnverlustes. Ein weiterer zentraler Punkt der Forderungen an den Arbeitgeber ist die Angleichung der Vergütungssystematik im Personalkörper bei gleichzeitiger Steigerung der Attraktivität der unteren Lohnstufen§, formuliert VC ihre Forderungen.

Dr. Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik der VC: „Wir brauchen jetzt eine moderne und faire international konkurrenzfähige Vergütungsstruktur in allen Berufsgruppen.“  Die positive Urabstimmung führt noch nicht zwangsläufig zu Streikmaßnahmen. Aber sie ist ein unüberhörbares Signal an die Lufthansa, die Bedürfnisse des Cockpitpersonals ernst zu nehmen. „Auch im Interesse der Passagiere bedarf es jetzt eines ernstzunehmenden Lösungswillens seitens Lufthansa, um gemeinsam kreative Lösungsräume im Interesse des Unternehmens und seiner Mitarbeitenden zu schaffen“, so Dr. Gröls abschließend. Quelle: Vereinigung Cockpit / DMM