Pleitegeier kreisen über Air India

Um das Star Alliance-Mitglied Air India brauen sich dunkle Wolken zusammen. Seit Jahren fliegt der Carrier nur mit staatlicher Unterstützung stets am Rande der Existenz. Die 2018 angestoßene Privatisierung durch den Staat will einfach nicht klappen. Mögliche Interessenten scheuen den mehrere Mrd. Dollar hohen Schuldenberg. Nun haben 120 Piloten hingeschmissen und gekündigt.

Die Cockpitbesatzungen laufen seit Jahren ihren Gehältern hinterher und Wünsche nach Beförderungen oder Lohnerhöhungen negiert das Management einfach. Folge: Viele Air India-Piloten mussten Kredite bei Banken aufnehmen, um sich und ihre Familien durchzubringen. Sie haben nun die Nase voll. Laut der Zeitung Economic Times haben allein 120 Airbus-Piloten das Handtuch geworfen. Sie dürften allerdings rasch anderweitige Anstellungen finden. Denn aufgrund des boomenden indischen Luftfahrtmarktes suchen auf dem Subkontinent operierende Fluggesellschaften wie Indigo, Go Air, Vistara und Air Asia Piloten, die Airbus-Jets steuern können.

Und Air India muss sich mit einem bekannten schon älteren Problem herumschlagen: Weil das Luftfahrtunternehmen bei den Zahlungen für Kerosin säumig ist, wollen Indian Oil, Bharat Petroleum und Hindustan Petroleum ab 18. Oktober 2019 Air India den Ölhahn abdrehen und keinen Treibstoff mehr liefern. Sollte Air India seinen immens hohen rückständigen Treibstoffrechnungen über umgerechnet 640 Mio. Euro nicht bis Freitag, 18. Oktober vollständig bezahlen, muss Air India seine Flugzeuge wohl am Boden haltenSchon mal im September stoppten staatliche Ölfirmen die Kerosinlieferungen an sechs regionalen Flughäfen, weil Air India seit einem Jahr ihre Rechnungen nicht bezahlt hatte. Quelle: Economic Teime / DMM