Polen plant Schnellfahrnetz

In Polen soll ein Hochgeschwindigkeitsnetz entstehen. Dazu unterzeichnete aktuell das Unternehmen Centralny Port Komunikacyjny (CPK) eine Vereinbarung über eine Machbarkeitsstudie für einen 170 km langen Abschnitt der Neubaustrecke zwischen Sieradz und Poznań. Die Investition ist Teil der geplanten Y-Achse, die Warszawa, Łódź, Poznań und Wrocław verbindet.

 

In Polen entstehen die ersten Neubaustrecken für Tempo 350 km/h in Form eines Y zwischen Warschau und Breslau bzw. Warschau und Posen. Skizze: CPK

Der Auftrag umfasst die Erstellung einer technisch-wirtschaftlich-ökologischen Studie (Studium Techniczno-Ekonomiczno-Środowiskowe, STEŚ) für die Neubaustrecke Sieradz - Kalisz - Pleszew - Poznań. Der größte Teil dieses Abschnitts liegt auf dem Gebiet der Woiwodschaft Großpolen. In Zukunft sollen auf dieser Trasse Geschwindigkeiten bis 350 km/h möglich sein.

Das Projekt hätte schon längst fertig sein sollen, aber vor 10 Jahren wurden die Vorbereitungen für den Bau des "Y", d.h. der NBS, die Warszawa, Łódź, Poznań und Wrocław verbindet, auf Eis gelegt. Jetzt aber soll wirklich geplant und gebaut werden, was eine sehr gute Nachricht für die Menschen in der Region und dem ganzen Land ist, so der stellvertretende Infrastrukturminister Marcin Horała, Bevollmächtigter der Regierung für CPK.

Für Geschäftsreisende aus den großen Businessmetropolen Warschau, Lodz oder Posen ergeben sich mit Inbetriebnahme der Y-Achse erhebliche Zeitvorteile. So schrumpft die Reisezeit zwischen Warschau und Posen von heute 3 Stunden auf 1.55 Stunden. Es wird möglich sein, von der Hauptstadt Warschau nach Kalisz in 1:20 Stunden zu fahren (statt wie bisher in etwa 3 Stunden). Die Fahrzeit von Poznań nach Kalisz verkürzt sich auf 35 Minuten (heute dauert sie 1,5 Stunden) und von Poznań nach Łódź auf 1.10 Stunden (heute rund 3 Stunden). Die Fahrgäste erreichen den Zentralen Verkehrsknotenpunkt CPK von Poznań aus in 1 Stunde und 40 Minuten.

"Die Vorbereitungsarbeiten für die Ausarbeitung des STEŚ für fast 1.200 km neue Eisenbahnstrecken sind bereits im Gange. Schritt für Schritt wird das CPK-Programm Wirklichkeit. Je sorgfältiger wir die Planungen durchführen, desto besser wird das Endergebnis für die Fahrgäste und die Anwohner der Schnellfahrstrecken sein", sagte CPK-Präsident Mikołaj Wild. Nach dem Zeitplan sollen die ersten Bauarbeiten auf dem Abschnitt Sieradz - Poznań um die Jahreswende 2024 und 2025 beginnen und Ende 2028 abgeschlossen werden.

Das CPK-Eisenbahnprogramm #KolejNaPolske sieht den Bau von rund 220 km neuen Eisenbahnstrecken in der Woiwodschaft Großpolen und die Modernisierung von 530 km bestehender Bahnlinien durch die PKP Polskie Linie Kolejowe (PKP PLK) vor. Bislang hat das Unternehmen CPK Machbarkeitsstudien für acht Eisenbahninvestitionen mit einer Gesamtlänge von rund 1.000 km erstellt. Nach der Unterzeichnung des Vertrags für den Abschnitt Sieradz - Poznań stieg diese Zahl auf fast 1.200 km. Quelle: Ministerstwo Infrastruktury, CPK / Lokreport / DMM