Porsche auf der Verliererstraße in China

Im ersten Halbjahr 2024 erlebte Volkswagens sportliche Tochter Porsche ein wahres Waterloo. Im wichtigen Markt China ist der Absatz um mehr als ein Drittel (37 %) gesunken. Gerade mal 29.600 Fahrzeuge brachten die Zuffenhausener im Reich der Mitte an den Mann bzw. die Frau. Im Halbjahresbericht der Sportwagenschmiede wird der chinesische Markt als „höchstes Risiko innerhalb der Absatzrisiken“ beschrieben.

Nun soll’s der Ex-Porsche Deutschlandchef als neuer Chef von Porsche China irgendwie richten. Alexander Pollich steht vor einer kaum lösbaren Aufgabe: Er hat nämlich keine Autos, die die Chinesen noch bezahlen wollen. Vor allem bei der E-Mobilität kann Porsche überhaupt nicht mithalten. Die Chinesen setzen auf bezahlbare E-Fahrzeuge im mittleren und unteren Preissegment. Und bei den Verbrennern sieht es ganz düster aus. So hat der Panamera überhaupt keine Chancen mehr und selbst mit dem völlig überteuerten Cayenne tun sich die Schwaben schwer. Der Panamera verlor bei den Verkaufszahlen 45 %, der Macan gleich satte 89 % und der Cayenne 9 %. 

Was in Deutschland funktioniert hat, haut in China nicht hin. Pollich wird zum ersten Mal erleben, dass Erfolg nur durch harte Arbeit und Überzeugungskraft kommt. Letztere braucht er; denn in China ist vom Aufstand der Porsche-Händler die Rede. Die fordern von Porsche ein Mitwirken bei den Rabattschlachten. Schiffbruch scheint für den neuen China-Porsche-Chef vorprogrammiert. Denn er soll von der Strategie „value over volume“ nicht abrücken.

Das Problem Porsches: Der Aufstieg der chinesischen Elektromarken, die in ihrer Kombination aus niedrigen Preisen und technischen Features auch Porsche überlegen sind. Quelle: Porsche / DMM