Porsche baut mit US-Partner Hochleistungsbatterien

„Nicht Hubraum und PS entscheiden künftig über den Erfolg eines Autoherstellers, sondern die Leistungsfähigkeit der Batterie. Die Batteriezelle ist der Brennraum der Zukunft“, sagt Porsche-Chef Oliver Blume. Demzufolge beteiligt sich der Hersteller für ca. 100 Mio. US-Dollar am US-Unternehmen Group14 Technologies, einem Hersteller von Silizium-Kohlenstoff-Technologie für Lithium-Ionen-Batterien mit Sitz in Woodinville (Bundesstaat Washington), so di Zuffenhausener.

Wie Porsche mitteilt, will Group14 (Sitz in Woodinville im Bundesstaat Washington im Nordwesten der USA) noch in 2022 den Grundstein für eine weitere Fabrikationsstätte zur Produktion von „Battery Active Materials“ (BAM) in den USA legen. Künftig wird Group14 auch die Cellforce Group aus Tübingen beliefern, an der Porsche mehrheitlich beteiligt ist. Cellforce wurde 2021 von Porsche und der Customcells Holding gegründet. Das Joint Venture will von 2024 an in Deutschland selbstentwickelte Hochleistungsbatteriezellen mit Silizium-Anoden für Kleinserien, Motorsport und High-Performance-Fahrzeuge herstellen. Die Cellforce-Batteriezellen werden voraussichtlich in elektrisch angetriebenen Porsche-Fahrzeugen zum Einsatz kommen.

Das Joint Venture Cellforce will von 2024 an in Deutschland selbst entwickelte Hochleistungsbatteriezellen mit Silizium-Anoden am neuen Standort in Reutlingen-Nord/Kirchentellinsfurt herstellen. Die Kooperation mit Group14 sichere Cellforce den Zugriff auf eine hochwertige Zukunftstechnologie, die die nächste Generation von Batteriezellen gegenüber den aktuell üblichen Lithium-Ionen-Batterien erheblich leistungsfähiger mache, meldet Porsche. Die Chemie der neuen Zellen setzt auf Silizium als Anoden-Material. Porsche zufolge kann dieses die Energiedichte gegenüber aktuellen Serienbatterien erheblich steigern. Die neuartige Zusammensetzung verringert laut dem Sportwagenhersteller zudem den Innenwiderstand der Batterie, wodurch diese bei der Rekuperation mehr Energie aufnehmen und zugleich schneller geladen werden kann. Das Anodenmaterial von Group14 hat Gamechanger-Potenzial auf dem Weg zu kürzeren Ladezeiten“, betont Markus Gräf, Geschäftsführer der Cellforce Group.

Group14 betreibt im Bundesstaat Washington eine Produktionsanlage für BAM im kommerziellen Maßstab. Die Technologie hat sich bereits in Batterien für Elektrofahrzeuge und für extrem schnelle Ladeanwendungen bewährt. Eine weitere Fabrik wird 2022 in Südkorea in Betrieb gehen. Neben Porsche beteiligen sich an der aktuellen Finanzierungsrunde mehrere andere Unternehmen – von globalen Finanzinvestoren bis hin zu strategischen Investoren aus der Batterieindustrie (OMERS Capital Markets, Decarbonization Partners, Riverstone Holdings LLC, Vsquared Ventures, Moore Strategic Ventures und andere). „Group14 hat sich zum Ziel gesetzt, die Leistung heutiger Lithium-Ionen- und zukünftiger Festkörper-Batterien zu verbessern, um die globale Energiewende zu beschleunigen“, sagt Rick Luebbe, Mitbegründer und CEO von Group14. „Mit der Unterstützung eines breit gefächerten Konsortiums von Investoren strebt Group14 an, die nächste Generation der Silizium-Batterietechnologie zu entwickeln, um visionäre Automobilhersteller wie Porsche zu unterstützen.“ Quelle: Porsche / DMM