Qantas führt Boarding von hinten nach vorne ein

Die australische Fluggesellschaft Qantas hat am Montag, 03. Juni 2024 einen neuen Boarding-Prozess eingeführt, der für internationale Reisende ziemlich vertraut sein dürfte. Mit dem Boarding nach Gruppen soll das Gedränge am Gate reduziert werden. Den Anfang machen alle Fluggäste mit gebuchten Sitzen im hintersten Teil des Flugzeugs. Erst am Schluss dürfen Premiumpassagiere/Vielflieger in die Kabine. Das ist das Gegenteil dessen, wie das bei Lufthansa ungeliebte Gruppenboarding mehr oder weniger funktioniert.

Qantas führt ein Gruppenboardingsystem nach dem Prinzip Einsteigen von hinten nach vorne ein. Foto: S.Z.

Der relativ einfache Gruppen-Boarding-Prozess beinhaltet sechs Gruppen (bei der Lufthansa sind es fünf) . Generell wird mit Gruppe 6 begonnen. Bevor das Gruppenboarding eingeführt wurde, verfügte Qantas über zwei Boarding-Linien, eine für Vielflieger und eine zweite Linie, die manchmal einem „Free-for-all“-System für alle anderen ähnelte. 

Der für Inlandsabflüge verantwortliche Manager Markus Svensson, hofft, dass das Gruppenboarding die Ruhe am Flugsteig wiederherstellen wird. „Wir suchen weiterhin nach Möglichkeiten, auf Schwachstellen zu reagieren und das Reiseerlebnis für unsere Kunden zu verbessern“, sagte Svensson am Montag. „Group Boarding ist darauf ausgelegt, die Wartezeit unserer Kunden auf das Boarding zu minimieren. „Derzeit ist Gruppenboarding nur auf Inlandsflügen mit Boeing 737- und Airbus A330-Flugzeugen ab Brisbane, Perth, Melbourne und Sydney möglich. Freilich wird die neue Einsteigeordnung nur schrittweise an den australischen Airports eingeführt; die Passagiere und vor allem Frequent Flyer sollen sich erst mit dem neuen Zusteigesystem vertraut machen. Danach wird das neuartige Boarding auf andere Airports und Flugzeugtypen ausgeweitet. 

Bei der Qantas-Version des Gruppenboardings wird den Passagieren eine von sechs Gruppen zugewiesen, die auf ihrer Bordkarte angezeigt werden. Die Gruppen eins und zwei sind Premiumgästen und Vielfliegern vorbehalten, während die Gruppen drei bis sechs für Economy-Passagieren gedacht sind, die von hinten nach vorne, als von 6 bis 3  einsteigen dürfen.
Gruppe 1: Business Class und die folgenden Inhaber des Vielfliegerstatus – Qantas Platinum, Platinum One und Oneworld Emerald
Gruppe 2: Qantas Gold und Oneworld Sapphire 
Gruppe 3: Economy Class – letztes Viertel der Kabine
Gruppe 4: Economy Class – drittes Viertel der Kabine
Gruppe 5: Economy Class – zweites Viertel der Kabine
Gruppe 6: Economy Class – erstes Viertel der Kabine

Der Flughafen Brisbane hat das Gruppenboarding am 03. Juni eingeführt, es folgen  Perth am 10. Juni, Melbourne am 17. Juni und Sydney am 25. Juni. 

Natürlich ist Gruppenboarding keineswegs einzigartig, etliche Airline nutzen seit Jahren das Gruppenboarding. Das freilich nicht überall auf Gegenliebe stößt.  Manche Fluggesellschaften unterteilen ihre Gruppen auch nach Vielfliegerstatus und danach, wie viel jemand für sein Ticket bezahlt hat, anstatt nach einem Back-to-Forward-Boarding-Prozess. Das bedeutet, dass das Einsteigen in Gruppen bei weitem nicht so effizient ist, wie die Fluggesellschaften ihren Kunden weismachen wollen. Quelle: Qantas / DMM