Qatar Airways beugt sich US-Druck

American Air Lines, Delta Air Lines, United, das Trio Grande der US-Netzcarrier hatte sich in den letzten Jahren auf die Golfcarrier eingeschossen. Emirates, Etihad und Qatar Airways betrieben eine verglechsweise intensive Expansion in den USA, wobei die Araber nicht nur Gäste vom persischen Golf Richtung Vereinigte Staaten transportierten, sondern auch unterwegs, z.B. in Frankfurt, weitere Fluggäste einsammelten. Genau das verhagelte den US-Branchengrößen das Geschäft.

American, Delta und United warfen den Konkurrenten vom Persischen Golf vor, ihnen auf unfaire Art und Weise Kunden abspenstig zu machen, sprich Marktanteile wegzuschnappen. Ähnlich wie seinerzeit die Lufthansa, British Airways und Air France argumentierten, schmeckte den US-Fluglinien nicht, dass die Golfer von ihren Staaten bzw. Scheichs subventioniert würden. Umgekehrt behaupteten die Araber übrigens dasselbe und wiesen zugleich die Darstellung der Amerikaner zurück. Stattdessen machten sie auf ihren besseren Service und jüngere Flotten aufmerksam als wichtigste Erfolgsfaktoren. Diese hohe Qualität hätten eben auch Passagiere in den USA erkannt und wüeden deshalb bevorzugt mit den Golfcarriern fliegen.

American CEO Doug Parker forderte seit Jahren den aufrichtigen Wettbewerb auf einem „Level Playing Field“ und von allen Fluggesellschaften eingehaltene Open-Skies-Vereinbarungen. Der Streit eskalierte und Qatar-CEO Al Baker drohte sogar mit Austritt aus der Oneworld-Allianz. Nun aber hat das Management aus Katar eine 180°-Kehrtwende vollzogen: Qatar Airways wird auch in Zukunft keine Flüge in die USA anbieten, die in einem anderen Land zwischenlanden und dort Passagiere aufnehmen, man spricht dann von „5. Freiheit im internationalen Luftverkehr“.

Anders die beiden Carrier aus Dubai und Abu Dhabi. So fliegt etwa Emirates von Dubai via Mailand nach New York. Das US-Außenministerium führe bereits Gespräche mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und erwartet, dass auch Emirates und Etihad eine Vereinbarung unterzeichnen, nur Direktflüge in die USA vorzunehmen. Quelle: BusinessTravel Coalition / DMM