Radisson jetzt unterm Dach von Jin Jiang

Wie die Louvre-Hotels, gehört die Radisson-Gruppe neuerdings auch zum chinesischen Konzern Jin Jiang, einem der inzwischen größten Hotelunternehmen auf dem Globus. Jin Jiang plant nun die „reibungslose Integration von Radisson“ in das bestehende Portfolio, zu dem seit 2014 auf die Louve Hotel Group gehört.

Jin Jiang übernahm Radisson von der finanziell stark gebeutelten HNA-Group und bestimmt somit die Zukunft von Radisson. Pierre-Frédéric Roulot, CEO der Louvre Hotel Group (LHG) und von Jin Jiang in Europa, ein Ex-McDonald's-Manager, will als erstes Synergien zwischen den IT-Abteilungen beider Hotelunternehmen schaffen, um die Kosten zu senken und die Datenqualität zu erhöhen. Außerdem soll eine zentrale Buchungsstelle in China entwickelt werden.

Jin Jiang will Radisson in sein Loyalitätsprogramm aufnehmen und so die Mitgliederzahl von 17 Mio. auf 120 Mio. versiebenfachen. Dabei sei vor allem die Gewinnung neuer chinesischer Kunden ein wichtiges Ziel. Aktuelle Daten gehen davon aus, dass chinesische Reisende bis 2020 weltweit die Schwelle von 100 Mio. überschreiten werden.

Laut Roulot habe Jin Jiang die beiden Hotelunternehmen Louvre und Radisson wegen ihrer operativen Qualität und der Markenkonzepte gekauft, die auf die ganze Welt exportiert werden könnten. Louvre betreibt über 2.500 Hotels im 1- bis 5-Sterne-Segment. Zu den Marken gehören Première Classe, Kyriad, Campanile, Tulip Inn, Golden Tulip und Royal Tulip. Hinzu kommen die vier chinesischen Marken Metropolo, Jin Jian Inn, Bestay und Goldmet Inn sowie fünf Marken der Anfang 2017 mehrheitlich übernommenen Kette Sarovar Hotels in Indien. Im Herbst 2017 hat Louvre außerdem die französische Kette Hôtels & Préférence gekauft, zu der etwa 140 Betriebe im 4- und 5-Sterne-Segment gehören.

Louvre gehört schon seit 2014 zur Jin Jiang-Gruppe, die über die Eignerschaft an der Planteo-Gruppe über Budget-Marken wie „7 Days“ und „7 Days Premium“ verfügt, die mittlerweile auch in Deutschland mit mehreren Häusern am Start sind.

Über Umwege kam in 2019 auch Radisson zum chinesischen Konzern: So musste der Mischkonzern HNA, von Peking dazu gezwungen, seine Anteile an Radisson an Jin Jiang abgeben, nachdem Gläubiger und auch die chinesische Regierung  einen drastischen Schuldenabbau gefordert hatten. Jin Jiang hat dann am 22. März 2019 die Radisson Hospitality AB von der Stockholmer Börse genommen und muss sich jetzt noch weniger zu strategischen Zielen äußern.

Die Radisson Hotel Group betreibt weltweit mehr als 1.400 Hotels unter den Marken Radisson Red, Radisson Collection, Radisson Blu, Radisson, Park Plaza, Park Inn by Radisson, Country Inn & Suites by Radisson und Prizeotel. Quelle: https://www.jeuneafrique.com / DMM