Reisen nach China verteuern sich

Geschäftsreisende aus den Schengenstaaten müssen ab sofort für ein normales Businessvisum viel mehr bezahlen als bisher, nämlich 220,49 Euro (incl. Konsulatsgebühr). Das bisher von Businesstravellern noch oftmals beanspruchte „Same Day Visa“ gibt es nicht mehr.

Die Bundesrepublik Deutschland und die Volksrepublik China haben 1972 diplomatische Beziehungen aufgenommen. Seitdem haben sich diese Beziehungen zu großer Vielfalt, beachtlicher Dichte und zunehmender politischer Substanz entwickelt - sie sind freundschaftlich und gut. China ist der wichtigste Wirtschaftspartner Deutschlands in Asien, Deutschland ist Chinas wichtigster Handelspartner in Europa.

Der Grund für die heftige Preisanpassung, der alle Bürger aus den Schengenstaaten ((Deutschland, Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Island, Italien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik und Ungarn) betrifft,  liegt in der Auslagerung des Visumsdienstes an ein staatlich anerkanntes Visa Application Center (VAC), eine Firma, die sich hinter der Website visaforchina.org verbirgt und in Deutschland in Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg und München sitzt. Schockierend ist weniger die Auslagerung, sondern das neue Preisgefüge und andererseits auch die Kurzfristigkeit der Ankündigung. In der Schweiz eröffnete das neue chinesische VAC am 15. Februar und wird am Dienstag (19. Februar 2019) feierlich eingeweiht.

Wer sich das Preismodell genau ansieht (https://bio.visaforchina.org/BRN2_EN/upload/file/20190213/20190213001_df65nI.pdf), erkennt, dass das normale Visum mit 165,60 Euro berechnet wird (wenn zurückgesandt per Post dann 250 Euro), das Eilige Visum (urgent) mit 342 Euro. Unberührt bleibt der Konsulatspreis von 60 Euro.  Das allein ist schon verwunderlich, weil nur noch ein Bruchteil des bisherigen Jobs zu erledigen ist. Wird ein Visumsdienst ausgelagert, wird i.d.R. der Basispreis pro Visum reduziert, damit das VAC eine Gebühr erheben kann, deshalb jedoch das gesamte Visums-Preisgefüge nicht massiv verteuert wird.

Nicht so im Fall von China: Die Arbeit des VAC besteht grundsätzlich darin, das Visum auf dessen Vollständigkeit und Rechtmäßigkeit vorzuprüfen, und zwar vor Ort in Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg oder München. Visaforchina.org betreibt Visa-Application-Center in ganz Europa. In den USA, Kanada, Brasilien etc.. Die Frage stellt sich, warum China einen derart hohen Preis für diesen Dienst verlangt. Am meisten betroffen sind Firmen mit hohem Reisevolumen nach China. Quelle: Visafürchina.org / DMM