Rekord bei Fernverkehrsreisenden

Die Deutsche Bahn meldet steigende Reisendenzahlen beim Fernverkehr im ersten Halbjahr 2019, zum fünften Mal in Folge. Im Vergleich zu den starken ersten sechs Monaten 2018 fuhren nochmals 1,3 % mehr Kunden im Fernverkehr. Bis Ende Juni nutzten insgesamt 71,8 Mio. Fahrgäste ICE, IC und EC – ein neuer Rekord. Evtl. erreicht die DB erstmals in einem Jahr über 150 Mio. Reisende im Fernverkehr.

Auch die Pünktlichkeit im Fernverkehr liegt im ersten Halbjahr mit 77,2 % (Zum Vergleich: Japan 99,99 %, China, 99 %, Spanien 95 %, Italien 94 %) über der Marke von 2018 (74,9 %)  sowie über dem Jahresziel von 76,5 Prozent. Der bereinigte Umsatz des DB-Konzerns stieg in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,2 % auf 22,0 Mrd. Euro. „Wir sind auf dem Weg zu einer besseren Bahn für unsere Kunden vorangekommen. Der massive Ausbau des deutschen Bahnsystems ist allerdings nicht kurzfristig zu bewältigen und erfordert in den nächsten Jahren und Jahrzehnten gewaltige Investitionen“, sagte Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, in Berlin.

Das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) lag im ersten Halbjahr bei 757 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 974 Mio. Euro). Vor allem zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung von Qualität und Leistungsfähigkeit sind für den Rückgang um rund 22 % verantwortlich. DB-Chef Lutz sagte, diese Zukunftsausgaben würden sich langfristig auch wirtschaftlich auszahlen. Mit der neuen Strategie „Starke Schiene“, die im Juni dem Aufsichtsrat vorgestellt worden ist, setze das Unternehmen „voll und ganz auf Ausbau und Wachstum“. Die DB werde allein in den nächsten Jahren 100.000 neue MitarbeiterInnen einstellen und mit mehr Verkehr auf der Schiene entscheidend für mehr Klimaschutz sorgen.

Der Trend zur Schiene ist derweil ungebrochen. Die gesamte Betriebsleistung auf dem Schienennetz der DB erhöhte sich erneut: Die Trassennachfrage stieg um 0,6 % auf 543 Mio. Trassenkilometer. Zugleich kletterte der Anteil DB-externer Eisenbahnverkehrsunternehmen auf 33,1 % (erstes Halbjahr 2018: 31,9 %).

Um weiter wachsen zu können, setzt die DB ihre Investitionsoffensive fort. „Die Deutsche Bahn investiert umfangreich und nachhaltig in allen Geschäftsfeldern - mit einem ganz klaren Fokus auf der Eisenbahn in Deutschland“, erläuterte DB-Finanzvorstand Alexander Doll. So blieben die Netto-Investitionen im ersten Halbjahr auf sehr hohem Niveau. Bis zum Jahresende ist ein Anwachsen der Netto-Investitionen auf über 5,5 Mrd. Euro vorgesehen, der höchste Wert in der Geschichte der DB.

Ganz wesentlich bedingt durch die für alle Unternehmen verpflichtende Anwendung neuer Bilanzierungsstandards stiegen die Netto-Finanzschulden der DB per 30. Juni auf 25,4 Mrd.  Euro an (31. Dezember 2018: 19,5 Mrd. Euro). Ohne diesen Effekt, der durch die Einbeziehung des operativen Leasings in die Verschuldung entsteht, rechnet die DB zum Jahresende mit nur leicht erhöhten Netto-Finanzschulden von rund 20 Mrd. Euro. „Wir behalten unsere Verschuldung im Blick und investieren gleichzeitig so viel wie nie in die Starke Schiene“, sagte Doll.

Für das Gesamtjahr 2019 erwartet der DB-Konzern wie prognostiziert ein Ergebnis (EBIT bereinigt) von mindestens 1,9 Mrd. Euro und einen Rekord-Umsatz von erstmals mehr als 45 Mrd. Euro. Quelle: Deutsche Bahn / DMM