Relaxen, wo einst gefoltert und hingerichtet wurde

Auf der kleinen kreisrunden und nur 200 m Durchmesser betragenden Insel Mamula vor der Küste von Montenegro, ca. 3,4 Seemeilen (6,3 km) von Herceg Novi entfernt, soll aus einer Festung mit ehemaligen Folterkellern und Hinrichtungskammern ein Hotel entstehen.

So soll das Mamula Resort einmal aussehen. Rendering: Orascom

Auf dem winzigen Eiland im Mittelmeer befindet sich ein Fort, das während der österreichischen Herrschaft von General Lazarus von Mamula Mite des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Fort vom faschistischen Italien unter Benito Mussolini seit dem 30. Mai 1942 als Gefängnis genutzt. Das Gefängnis wurde durch Folterungen und Grausamkeiten sowie willkürlichen Hinrichtungen bekannt.

Seit einigen Jahren existieren bereits Pläne, die Insel in ein Luxushotel zu verwandeln. Dagegen wehren sich Angehörige ehemaliger Insassen: Sie hatten bereits 2016 gefordert, die Insel in eine Gedenkstätte zu verwandeln. Laut Vertretern der Regierung habe es aber nur zwei Möglichkeiten gegeben: Entweder Investoren finden oder das Fort verfallen zu lassen. Nun heißt es, die Festung soll erhalten bleiben, ein Hotelbetrieb ist trotzdem geplant. Und das inklusive Pool, Tanzfläche und Restaurants. Die künftigen Hotelzimmer sollen in den ehemaligen Zellen entstehen

Hinter dem Projekt soll das Investorenteam Orascom vom Unternehmer Samih Sawiris stecken. Der ägyptische Milliardär ist auch für das touristische Großprojekt im schweizerischen Andermatt verantwortlich. Mit seiner Firma Orascom Hotels and Development baute Sawiris in Andermatt auf einer Fläche von 1,46 km2 ein Resort mit mehreren Hotels, Ferienhäusern und Ferienwohnungen, einem 18-Loch-Golfplatz, Geschäften sowie einem Sport- und Freizeitzentrum mit Eissporthalle und Hallenbad.

Der historische Wert der Insel wird durch die Einrichtung einer Gedenkstätte anerkannt und geehrt, zu deren Entwicklung Orascom im Rahmen seines Mietvertrags mit der montenegrinischen Regierung verpflichtet ist. Darüber hinaus umfasst das Revitalisierungskonzept die Einhaltung höchster Umweltauflagen. Die Flora der Insel mit Agavenbäumen, mediterranen Kräutern und einem kleinen Pinienwald wird erhalten und weiter verbessert. Quelle: Sun Online Travel / DMM