Carlos Ghosn, bis vor wenigen Wochen auch Chef des japanischen Autobauers und Renault-Partners Nissan, war Mitte November 2018 in Tokyo festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Eine Freilassung auf Kaution lehnt die Staatsanwaltschaft in Tokyo ab. Sie wirft dem 64-Jährigen Ex-Spitzenmanager vor, er habe jahrelang ein zu niedriges Einkommen deklariert und persönliche Verluste auf den japanischen Autobauer übertragen.
Zusätzlich zu allen Funktionen, die normalerweise vom Verwaltungsratsvorsitzenden wahrgenommen werden, wird der neue Verwaltungsratsvorsitzende von Renault, Jean-Dominique Senard – er war bisher Chef des Reifenherstellers Michelin – die Governance von Renault bewerten und gegebenenfalls ändern, um den Übergang zur neuen Struktur sicherzustellen. Senard soll dem Verwaltungsrat seine Vorschläge zur Entwicklung der Governance vor der nächsten Generalversammlung vorlegen. Neuer Vorstandsvorsitzender ist der bisherige Stellvertreter Ghosn’s, Thierry Bolloré.
Darüber hinaus möchte der Renault Verwaltungsrat die Aktivitäten der Allianz beaufsichtigen und beschloss, seinem Vorsitzenden die volle Verantwortung für die Verwaltung der Allianz im Namen von Renault in Verbindung mit dem Vorstandsvorsitzenden zu übertragen. In dieser Eigenschaft ist der Verwaltungsratsvorsitzende der Hauptansprechpartner für den japanischen Partner und die anderen Allianzpartner für alle Diskussionen zur Organisation und Entwicklung der Allianz. Der Vorstandsvorsitzende koordiniert für das Unternehmen die Aktivitäten der Allianz im operativen Bereich unter der Leitung des Verwaltungsratsvorsitzenden. Quelle: Renault / DMM