Rheintalbahn wird für drei Wochen gesperrt

Am 12. August 2024 jährt sich das Rastatter-Tunnel-Desaster zum siebten Mal, bei dem eine der Tunnelröhren kurz vor der baulichen Vollendung des gesamten Eisenbahntunnels einstürzte. Nahezu zeitgleich mit dem Jahrestag wird die Rheintalbahn an Freitag, 09. August 2024, erneut wegen Bauarbeiten am Tunnel der Stadt, Rastatt ist eine Mittelstadt in Baden-Württemberg, etwa 22 km südwestlich von Karlsruhe, für drei Wochen komplett gesperrt.

Im Gegensatz zu der am Ende sieben Wochen dauernden Vollsperrung der äußerst stark befahrenen Magistrale (täglich ca. 250 Züge) direkt nach der Havarie 2017 wurde die nun anstehende Vollsperrung längerfristig geplant und beinhaltet ein Umleiterkonzept für Teile des Schienengüterverkehrs linksrheinisch über französische Strecken.

Der Einsturz des Rastatter Tunnels kurz vor dem Ende der Bohrarbeiten verzögert die Beseitigung des letzten Nadelöhrs zwischen Karlsruhe und Offenburg um viele Jahre und nach Angaben der DB bis mindestens Ende 2026.

Nachdem die in 2017 ad hoc einbetonierte Tunnelbohrmaschine „Wilhelmine“ schon in Teilen aus dem Tunnel entfernt wurde, kann ein weiterer Schritt innerhalb des Tunnel-Wiederaufbau-Marathons in die richtige Richtung getan werden: Die Anbindung des südlichen Tunnelendes an das Streckennetz. Mit einer dreiwöchigen Sperrung (vom 09. bis zum 30. August) der Rheintalbahn zwischen Rastatt und Baden-Baden will die DB InfraGO dieses Etappenziel über die Bühne bringen. Im Gegensatz zur unerwartet notwendig gewordenen Sperrung der Rheintalbahn in 2017 gibt es für die am Freitag beginnende Vollsperrung ein Umleiterkonzept, das den Schienengüterverkehr nicht nur mitdenkt, sondern einen eigenen linksrheinischen Umleiter für bis zu 37 Güterzüge täglich über Frankreich zur Umfahrung des gesperrten Abschnitts beinhaltet. „Die von uns bereits nach der Havarie geforderte Umleitung über Frankreich kommt jetzt erstmalig und kann für Güterbahn-Unternehmen Schäden in Millionenhöhe verhindern“, lobt Westenberger das verbesserte Umleitungskonzept.

Diesel-Shuttlezüge ermöglichen dabei die Befahrung der nicht elektrifizierten Strecke Wörth – Lauterbourg - Strasbourg, indem Hybrid- oder Diesellokomotiven die sonst elektrisch betriebenen Güterzüge ziehen. So kann die Rastatt-Sperre von bis zu 582 Güterzügen passiert werden. 

Äußerst befremdlich ist dagegen, dass immer noch keine abschließende Klärung der Einsturzursache der Rastatter Tunnelbaustelle benannt wurde. „DB InfraGO, die beteiligten Bauunternehmen und das Eisenbahn-Bundesamt schweigen sich aus. Quelle: Die Güterbahnen / DMM