Rom bastelt an neuer Alitalia

Alitalia ist seit drei Jahren zahlungsunfähig und wird nur durch den Staat in der Luft gehalten. Nun hat Rom die Suche nach einem Investor aufgegeben. Der Carrier wird komplett verstaatlicht. Der Betrieb soll über zwei namentlich noch nicht bekannte und noch zu gründende Gesellschaften laufen.

Alitalia wird komplett verstaatlicht. Im Juni soll die "neue Alitalia" stehen. Foto: wikimnedia

Laut Sonderverwalter Giuseppe Leogrande sollen zum 01. Juni 2020 zwei neue Gesellschaften etabliert werden: Die eine mietet Personal und Flugzeuge von Alitalia, die andere von der Regionaltochter Cityliner. Die Namen dieser neuen Firmen sind noch nicht bekannt. Zusammen sollen die beiden Gesellschaften 92 Flugzeuge mieten. Zuletzt zählten Alitalia und Cityliner zusammen 113 Maschinen. Die überzähligen 21 sollen an die Leasingsfirmen zurückgehen oder verkauft werden. Es handelt sich um sieben Airbus A321, sechs A330/Boeing 777 und acht Embraer E175 und E190.

Das künftige Netzwerk sieht bekannte Alitalia-Langstrecken vor, allerdings mit Abstrichen bei der einen oder anderen Destination sowie touristische Flüge zwischen Italien und anderen europäischen Zielen. Insbesondere sollen Routen bedient werden, auf denen noch keine Billigflieger unterwegs sind.

2019 fanden sich unter den angestrebten Investoren und neuen Eignern die Staatliche Bahngesellschaft Ferrovie dello Stato, das Wirtschaftsministerium, Delta Air Lines, sowie die Holding Atlantia. Letztlich platzten alle Deals. Eine Zeit lang wurde auch die Lufthansa als möglicher Einsteiger genannt, doch außer Gesprächen und gewissen Vorstellungen der Lufthansa kam auch dabei nichts heraus.

Und obwohl Alitalia nach der Verstaatlichung nicht mehr zum Verkauf steht, soll es angeblich drei interessierte Investoren geben: die US-Firma US Aerospace, ein Konsortium um das italienische Technologieunternehmen Almaviva und die Synergy Group des Ex-Avianca-Präsidenten Germán Efromovich. Quelle: Corriere della Sera / DMM