Royaler ICE 804 Berlin-Hamburg

Nach Hamburg geht es mit dem ICE von Berlin aus viel schneller und komfortabler als mit Auto oder Flugzeug. Den Zeitgewinn konnten König Charles III. und Königin-Gemahlin (Queen Consort) Camilla bei ihrem straffen Programm am Freitag 31. März 2023 gut gebrauchen.

König Charles III. und seine Ehegattin Camilla fuhren am Freitag, 31. März 2023, mit dem ICE 804 von Berlin HbF nach Hamburg-Dammtor. Am Bahnsteig in Berlin begrüßte Bahnchef Richard Lutz den royalen Fahrgast. Foto: DB

Für König Charles III., der übrigens ganz passabel deutsch spricht, war es die erste Auslandsreise in seiner neuen Rolle als König, die er nach dem Tod seiner Mutter Queen Elizabeth II. im September übernommen hatte. Mit Camilla war er am Mittwoch in Berlin angekommen. Für die letzte Station des gemeinsamen Staatsbesuchs in Deutschland fuhr das royale Paar mit dem regulären ICE 804 (München-Berlin-Hamburg-Kiel) von Berlin nach Hamburg-Dammtor. Mit dabei: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Ehegattin Elke Büdenbender. 

Auf Schienen zu reisen passt zum neuen britischen Monarchen. Schließlich ist er als Umweltfan und -experte bekannt. Und die Bahnfahrt ist nun mal die klimafreundlichste Art zu reisen, was Charles III. sehr zu schätzen weiß. Normal ging es am Berliner Hauptbahnhof und im ICE 4 wegen der royalen Passagiere aber nicht zu. 

Während seines Aufenthalts in Berlin wurde das Königspaar mit einem Bentley chauffiert. Am Hauptbahnhof angekommen, wurde Charles von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und DB-Chef Richard Lutz auf ausgerolltem Roten Teppich in Empfang genommen. 
Bereits weit im Vorfeld waren ausreichend Plätze für das königliche Paar und dessen Delegation reserviert. Der Waggon war blitzblank sauber, anders, als man es von den ICE her oft erlebt. Im Einsatz war ein ICE 4 in Sonderlackierung  „Bundesrepublik Deutschland“ mit schwarz-rot-goldenem Seitenstreifen. 

Am Hauptbahnhof hatten sich zahlreiche Schaulustige eingefunden, um einen Blick auf das Paar zu erhaschen. Und Bahnfahrgäste, die einen reservierten Sitzplatz im „royalen“ 1. Klasse-Waggon hatten, mussten umziehen. Einige von ihnen hatten erst erst durch die Absperrung am Bahnsteig mitbekommen, dass der britische König mitfahren würde. Anmerkung am Rande: Der Fernzug war nach DMM-Informationen ausnahmsweise auf die Minute pünktlich. 

Nicht nur die verstorbene Königin Elizabeth II. war regelmäßige Bahnfahrerin, auch ihr Sohn Charles, großer Fan des nachhaltigen Reisens, hat seit jeher einen eigenen Wagen, der nach Bedarf aus einem Abstellbereich geholt und in einen Zug eingereiht wird. Insgesamt neun verschiedene Wagen stehen der Royal Family zur Verfügung; die Queen hatte immer ihren eigenen, Prinz Philip einen anderen. Den „Royal Train“ in UK wird übrigens seit 2004 von der DB betrieben. Der erste „Royal Train“ dampfte bereits 1842, und zwar auf der Strecke zwischen London und Windsor, damals für Queen Adeleide. Der Zug glich aber eher einer Kutsche auf Schienen. Immerhin: Er hatte ein ausziehbares Polsterbett. 

Wie König Charles III. den Zug auf der Insel nutzen möchte und ob es Modernisierungen geben wird, weiß man bei der DB noch nicht, bis Ende August hat er aber bereits drei Reisen angemeldet.  „Wir sind zuversichtlich, dass der ‚Royal Train‘ weiter betrieben wird“, sagt Richard Corser, der für die DB mit der Royal Family im Austausch steht. Womöglich wird es auch irgendwann WLAN in den Zügen geben, bislang ist dies nicht der Fall. Quelle: DB / DMM