RRX geht pünktlich in Betrieb

Die elektrischen Triebzüge (EMU) der Baureihe 462 von Siemens Mobility für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) nehmen pünktlich zum Fahrplanwechsel am 09. Dezember 2018 den Betrieb auf. Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hat eine entsprechende Zulassung erteilt. Der vorgesehene Zeitplan wurde eingehalten und der erste kommerzielle Einsatz erfolgt auf der Linie RE 11, die Düsseldorf, Duisburg, Essen, Dortmund, Hamm, Paderborn und Kassel verbindet. Auf dieser Strecke sind täglich bis zu 43.000 Fahrgäste unterwegs.

 

Die ersten 15 RRX-Züge starten in NRW am 09.12.2018. Foto: Siemens Mobility

Insgesamt gehen 15 Desiro HC an den Start. Die elektrischen Hochleistungstriebzüge bieten 25 % mehr Transport-Kapazität im Vergleich zu den bisher auf dieser Linie eingesetzten Fahrzeugen sowie einen deutlich verbesserten Fahrgastkomfort. Die Züge sind absolut leise und laufruhig, wie DMM bei ersten Testfahrten feststellte. Die digitalisierte Wartung und Instandhaltung von Siemens Mobility garantiert eine über 99 %ige Verfügbarkeit der EMUs.

Der Rhein-Ruhr-Express ist als weltweit erster Serien-Zug mit einer neuen Hochfrequenz-Scheibenlösung ausgestattet, die den Mobilfunkempfang in Zügen massiv verbessert. Forscher von Siemens Mobility haben diese spezielle Scheiben-Beschichtung entwickelt, die Funksignale ungehindert passieren lässt. Möglich macht das ein feines Muster, das per Laser in die elektrisch leitende, transparente Schicht der Scheiben eingebracht wird. Die verbauten Fenster lassen die Funkwellen bis zu 500mal besser durch als konventionelle Wärmeschutzverglasungen. Damit können Fahrgäste zum ersten Mal uneingeschränkt im Internet surfen und telefonieren, ohne dass ein spezieller Verstärker (Intrain-Repeater) notwendig ist.

In Nordrhein-Westfalen (NRW) nutzen täglich 2,4 Mio. Privat- und Geschäftsreisende den Regionalverkehr auf der Schiene mit steigender Tendenz. Der als Jahrhundertprojekt der Metropolregion geltende RRX soll dazu beitragen, an Rhein und Ruhr die ständig wachsenden Verkehrsanforderungen zu erfüllen. Sieben Linien werden künftig die Metropolen des Landes untereinander und mit wichtigen Zentren in den Nachbarbundesländern Rheinland-Pfalz und Hessen verbinden, beispielsweise mit Koblenz und Kassel. Auf der Kernstrecke zwischen Köln und Dortmund sollen Fahrgäste nach Ausbau der Infrastruktur im Viertelstundentakt den Schienenregionalverkehr nutzen können. Davon profitieren allein 8 Mio. Menschen, die in Städten mit RRX-Halt leben, und damit 45 % der Bevölkerung in NRW.

Insgesamt liefert Siemens Mobility 82 neuentwickelte Doppelstock-Züge aus der bewährten Desiro-Zugfamilie. Das neuste Familienmitglied Desiro HC ist auf hohe Kapazitäten ausgelegt. Jede Zugeinheit besteht aus vier Wagen. Auf 105 Metern Länge verteilen sich 400 Sitzplätze. Im Betrieb sollen jeweils zwei Einheiten verbunden werden, damit entsteht ein Acht-Wagen-Express mit rund 800 Sitzplätzen. Zusätzlich übernimmt Siemens Mobility die Wartung und Instandhaltung über 32 Jahre. Hierfür wurde eigens in Dortmund-Eving ein hochmodernes Instandhaltungswerk erreichtet: das modernste der Welt. Der Auftrag im Gesamtvolumen von über 1,7 Mrd. Euro ist für Siemens Mobility der bisher größte aus dem Bereich des regionalen Schienenverkehrs in Deutschland. Quelle: Siemens Mobility / DMM