Rückerstattung von Airberlin-Tickets zieht sich

Wie nicht anders zu erwarten haben Zehntausende Kunden der insolventen Airberlin noch nicht ihre einst teuer bezahlten Tickets rückerstattet bekommen.

Nach Informationen des Wirtschaftsmagazins ‚Capital‘ (Ausgabe 12/2018, EVT 22. November) liegen insgesamt 13,6 Mio. Euro seit mehr als einem Jahr auf einem Treuhandkonto. Dieses Konto war extra als Sicherheit für Kunden eingerichtet worden, die noch nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens einen neuen Flug gebucht hatten im Glauben, dass die einstige deutsche Nummer Zwei weiterfliegen werde. Damals, im Oktober 2017, hatte es aber genügend Warnungen gegeben, aus denen klar hervorging, dass die ohnehin marode Airline, die am 15. August 2017 zahlungsunfähig war und Insolvenz angemeldet hate /DMM berichtete) nie mehr ein Flugzeug an den Start schicken wird.

Auch die 150 Mio. Euro an Steuergeldern (Bundeskredit), die die Bundesregierung irrsinnigerweise im Angesicht der Pleite dem dahinsiechenden Carrier noch hinterher warf, sollen noch nicht vollständig zurück bezahlt sein. Der Bund hat von seinem Kredit an die insolvente Fluggesellschaft  bisher knapp die Hälfte zurückgezahlt bekommen. Der Rückzahlungsstand liege bei 74,4 Mio. Euro, hieß es im Bundeswirtschaftsministerium. Das Geld hatte Airberlin im Herbst 2017 noch für wenige Tage in der Luft gehalten und so den Verkauf ermöglicht. Was am Ende insgesamt an den Bund zurückgezahlt werde, könne noch nicht gesagt werden, erklärte eine Ministeriumssprecherin im August.

Der untergegangene Carrier stand laut Insolvenzverwalter Lucas Flöther bei mehr als 1 Mio. Kunden und Unternehmen in der Kreide. Unter ihnen mehrere Hunderttausend Fluggäste, die auf ihren gebuchten und bezahlten Tickets sitzen geblieben sind. Indes heißt es seitens Flöthers. Dass angeblich der vollständige Millionenkredit in den kommenden Jahren an die öffentliche Hand zurückgezahlt werden kann, freilich ohne Zinsen.

Bislang sollen erst 2 Mio. Euro vom Treuhandkonto an Kunden erstattet worden sein, so Treuhänder und Insolvenzverwalter. Als Grund für die schleppende Abwicklung nannten sie zum Teil strittige Rückzahlungsverfahren beispielsweise mit Kreditkarten-Anbietern oder bislang nicht eingegangene Erstattungsanträge. Quelle: Capital / DMM