Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums betonte im Rahmen einer Pressekonferenz, dass russische Staatsbürger bei Reisen in den Westen in ernsthafte Schwierigkeiten geraten könnten. „Angesichts der zunehmenden Konfrontation in den russisch-amerikanischen Beziehungen, die durch die Schuld Washingtons am Rande eines Bruchs stehen, sind Reisen in die Vereinigten Staaten von Amerika, privat oder aus dienstlichen Gründen, mit ernsthaften Risiken verbunden“, sagte sie. Russische Staatsbürger sollten zudem Reisen nach Kanada und in mit den USA verbündete Satellitenstaaten in der Europäischen Union vermeiden, fügte die Sprecherin hinzu. Dazu wird explizit auf Deutschland genannt.
In jüngster Zeit haben sich sowohl Russland als auch die USA gegenseitig Vorwürfe gemacht, dass US-Bürger auf Reisen in Russland aufgrund unbegründeter Anschuldigungen festgenommen würden und umgekehrt. Laut Diplomaten aus Russland und den USA seien die Beziehungen zwischen den beiden Ländern auf dem tiefsten Stand seit der Kubakrise im Jahr 1962, was vor allem auf die anhaltende militärische Aggression Russlands in der Ukraine zurückzuführen sei.
Auch die US-Regierung hatte ihre Bürger vor Reisen nach Russland gewarnt und darauf hingewiesen, dass ihnen dort Schikanen und Festnahmen durch russische Sicherheitskräfte sowie eine willkürliche Anwendung lokaler Gesetze aufgrund ihrer Nationalität drohen könnten.
Die US-Botschaft in Moskau bietet keine nichtdiplomatischen Visadienste mehr an, da die russische Regierung der Botschaft die Anstellung ausländischer Staatsangehöriger in jeglicher Funktion untersagt. Russische Staatsangehörige können weiterhin bei jeder US-Botschaft oder jedem US-Konsulat, bei dem sie einen Termin vereinbaren können, ein Nichteinwanderungsvisum beantragen.
Aufgrund der Aussetzung der Einwanderungsvisa-Dienste an der US-Botschaft in Moskau hat das US-Außenministerium die US-Botschaft in Warschau mit der Bearbeitung von Einwanderungsvisa für Einwohner Russlands beauftragt. Das US-Außenministerium hat außerdem die US-Botschaft in Taschkent (Ubekistan) und das US-Generalkonsulat in Almaty (Kasachstan) als Bearbeitungsstellen für russische Antragsteller von Einwanderungsvisa des Typs IR-5 (Eltern eines US-Bürgers) hinzugefügt.
Auch das britische Außen-, Commonwealth- und Entwicklungsministerium (FCDO) hat britischen Staatsbürgern von Reisen nach Russland abgeraten, da dort mit der anhaltenden Invasion Russlands in der Ukraine Risiken und Gefahren verbunden sind. Dazu zählen:
• Sicherheitsvorfälle wie Drohnenangriffe in Teilen des Landes
• Mangel an Flügen zur Rückkehr nach Großbritannien
• begrenzte Möglichkeiten der britischen Regierung, Unterstützung zu leisten
Zudem besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Terroristen versuchen, Anschläge zu verüben, auch in Großstädten. Britische Staatsbürger wurden zudem vor einer begrenzten Unterstützung durch die britische Regierung gewarnt: „Die britische Botschaft in Moskau und das britische Konsulat in Jekaterinburg sind geöffnet, aber die Situation könnte sich kurzfristig ändern. Quelle: etn / DMM