Schnellstrecke verzögert sich um 5 Monate

Die Fertigstellung der spanischen Hochgeschwindigkeitsstrecke (AVE) von Madrid nach Burgos wird fünf Monate länger in Anspruch nehmen als geplant. Grund: Teile eines der durch die Bauunternehmen Altec und Torrescámara erbauten Viadukts auf der 91 km langen Strecke zwischen Venta de Baños und Burgos müssen wegen Baumängeln abgerissen und neu errichtet werden.

Kein Land in Europa baut so konsequent sein Hochgeschwindigkeitsnetz aus wie Spanien. Das Land hat inzwischen ein mehr als dreifach so großes Schnellfahrnetz wie Deutschland. Im April noch gab Entwicklungsminister Íñigo de la Serna bekannt, dass der Bau der 91 km langen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Venta de Baños (auf halbem Weg zwischen Valladolid und León) und Burgos noch vor dem Sommer 2018 abgeschlossen sein wird. Nun werden es mindestens fünf Monate mehr bis zur Eröffnung. Auch die ab Sommer 2018 geplanten Betriebstests auf der Neubaustrecke müssen verschoben werden, so dass der fahrplanmäßige AVE-Verkehr zwischen Madrid und Burgos über Valladolid voraussichtlich erst Ende 2018 starten kann.

Mit der Anbindung von Burgos wird Spanien mit 3.500 km das zweitgrößte Hochgeschwindigkeitsnetz nach China besitzen. Die AVE-Verbindung nach Burgos ist eine von mehreren Hochgeschwindigkeitstrassen, die die Regierung in 2018 bauseits fertigstellen oder in Betrieb nehmen will. Die Arbeiten umfassen die Verbindungen nach Murcia und Granada, den Abschnitt zwischen Zamora und Pedralba de la Pradería und die AVE-Verbindung zwischen Chamartín und Madrid-Atocha sowie die Verbindung nach Castellón, die schon seit Anfang des Jahres in Betrieb ist.

Im Falle der Burgos AVE wird die Fertigstellung der Arbeiten wegen der Mängel am Viadukt von Frandovínez, das über dem Fluss Arlanzón errichtet wurde, noch fünf Monate dauern. Die Mängel wurden bei Nachkontrollen zur Einhaltung der technischen Anforderungen entdeckt und umfassen den Abriss und Wiederaufbau eines Teils der Viaduktplatte (nicht die Pfeiler). Die Nacharbeiten und deren Kosten (rund 2,19 Mio. Euro) werden vom Konsortium der für den Bau verantwortlichen Unternehmen Altec Infraestructuras und Torrescámara Cía de Obras getragen. Das Viadukt ist ein 180 m langes Bauwerk, das von zwei Pfeilern und zwei Widerlagern mit Spannweiten zwischen 50 und 80 m getragen wird. Auch Adif geht davon aus, dass trotz der fünf Monate die Arbeiten an der AVE-Verbindung nach Burgos noch in diesem Jahr abgeschlossen sein werden, um das ursprünglich gesteckte Ziel zu erreichen. Quelle: Adif / Renfe / DMM