Schnelltests statt Quarantänepflicht schützen nicht unbedingt

Seit langem verlangen die Airlines (bzw. die ganze Reisebranche), dass statt einer Quarantänepflicht Reisende mittels Schnelltests geprüft werden sollen. Doch nun ist klar, dass auch Schnelltests nicht vor einer Ansteckung schützen.

Wie DMM bereits berichtete steckten sich bei einem Emirates-Flug von Dubai nach Auckland (Neuseeland) Ende September mit 86 Passagieren an Bord einer B777 sieben Personen mit Corona an, obwohl an Bord Maskenpflicht herrschte. Angesteckt hatte sie ein Passagier aus der Schweiz, der zuvor einen negativen Test vorgewiesen hatte!

Dieser Fall bedeutet einen Rückschlag für die Luftfahrt und Reisebranche. Passagiere sollten doch sorglos in ein Flugzeug steigen können, zumal Airlines, Flugzeugbauer und der Airline-Dachverband IATA stets predigen, Flugreisen seien sicher, dank desinfizierten Maschinen, HEPA-Luftfiltern an Bord und dergleichen mehr. Das Fatale: Beim Emirates-Fall hatte niemand etwas falsch gemacht. Und nur dank Quarantänezwang in Neuseeland hat sich das Virus dort nicht weiterverbreiten können.

Der Schweizer hatte drei Tage vor Abflug ein negatives Testresultat erhalten - und war auf dem Flug dann doch ansteckend, was zeigt, dass die Inkubationszeit immer noch nicht klar bestimmt ist. Darüber hinaus erwies sich, dass alle infizierten Fluggäste nah beisammen saßen: maximal zwei Reihen vor oder hinter dem Schweizer, der mit seiner Partnerin (die ebenfalls infiziert wurde) reiste.

Die IATA sagte zum Fall lakonisch: Dass es zu Ansteckungen kommen kann, sei nie seitens des Verbands und der Fluggesellschaften geleugnet worden, und doch sei es in Flugzeugen allgemein sicher.

Das mag stimmen, heißt es in einem Beitrag von travelnews.ch, gilt aber nur, solange sich die Beteiligten auch an die Hygieneregeln halten und ständig einen Mund-Nasen-Schutz tragen. An Bord eines Fluges von 18 Stunden ist das kaum realistisch. Laut der Studie gaben beide Passagiere aus der Schweiz an, nicht nur während des Essens, sondern auch zum Schlafen die Masken abgenommen zu haben. Da eine der Personen offenbar hochansteckend war, nützte auch die HEPA-gefilterte Luft nicht.
Was nun? Das Problem der laut Wissenschaft nach wie vor unbekannten Inkubationszeit bleibt bestehen. In bestimmten Fällen kann auch die Kombination aus einem Schnelltest vor Abflug und einem weiteren Test nach Ankunft ein zielführender Weg sein, um bei Risikogebieten ein besonders hohes Schutzniveau zu gewährleisten, sagt z.B. die Lufthansa-Tochter SWISS: Quelle: travelnes.ch / DMM