Schon jetzt an Reifenwechsel denken

Der Oktober kommt schneller als mancher denkt. Und der zehnte Monat eines Jahres gilt als jener, bei dem man von Sommer- auf Winterreifen wechselt. Eine gesetzliche Regelung geibt es nicht. Aber hat die Faustregel „Von O bis O“ in Zeiten des Klimawandels und sehr viel wärmerer Winter noch Geltung?

Die Straßenverkehrsordnung gibt keinen speziellen Zeitraum für das Aufziehen von Winterreifen an. Es wird lediglich eine „situative Winterreifenpflicht“ vorgeschrieben, die vorsieht, dass bei winterlichen Wetterverhältnissen wie Glatteis und Schneematsch oder Reifglätte nur Kraftfahrzeuge geführt werden dürfen, die auch mit entsprechenden Winterreifen ausgerüstet sind. Wintertaugliche Reifen, die nach dem 31. Dezember 2017 hergestellt wurden, müssen mit dem Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) ausgestattet sein. Die M+S-Kennzeichnung genügt nicht mehr; für sie gilt lediglich eine Übergangsfrist bis zum 30. September 2024.

Mirko Tiller, Reifenexperte im LeasePlan Deutschland Instandhaltungs-Team rät: „Sobald die Temperaturen runtergehen und die Straßenverhältnisse winterlich werden, gehören Winterreifen ans Auto. Das gilt auch, wenn die Temperaturen manchmal noch schwanken. So können Autofahrer sicherstellen, dass sie beim ersten Schneefall – sofern es den überhaupt noch gibt – die richtigen Reifen am Fahrzeug haben.“

Was sind die Unterschiede zwischen Sommer- und Winterreifen? Die Gummi-Mischung von Sommerreifen ist im Vergleich zu der von Winterreifen deutlich härter, denn sie sind extrem hohen Temperaturen durch die Selbsterwärmung während der Fahrt einerseits und die Sonneneinstrahlung andererseits ausgesetzt. Die Belastung steigt mit zunehmender Geschwindigkeit. „Bei kalten Temperaturen gilt das Gegenteil. Winterreifen sind ab Oktober die bessere Wahl. Bei einstelligen Temperaturen können Fahrer mit Winterreifen viel besser fahren und bremsen. Die Gummimischungen von Sommerreifen verhärten sich bereits bei Temperaturen im niedrigeren Plus-Bereich und verlieren ihre Haftung auf den Straßen, wie Tests des ADAC ergaben“, sagt Tiller.

Lebensdauer. Die Lebensdauer von Winterreifen ist begrenzt. Der ADAC empfiehlt, Winterreifen nicht länger als sechs Jahre zu verwenden. Durch die Materialermüdung büßen diese zu viele ihrer Stärken ein. Bei der Neuanschaffung leisten jeweils aktuelle Reifentests wertvolle Hilfe.  Kein Risiko stellt es vorläufig noch dar, wenn selbst in Zeiten des Klimawandels mit insgesamt zu hohen Temperaturen ab Oktober Winterreifen gefahren werden. Und noch ein Tipp zum Schluss: Allen Autofahrern, die nicht selbst tauschen, rät LeasePlan den Reifenwechseltermin frühzeitig zu vereinbaren, denn mit dem Oktober kommt auch die Hochsaison bei den Reifenhändlern und in den Autowerkstätten. Quelle: LeasePlan / DMM