Schweiz: Stromerzeugung zwischen den Gleisen

Im Mai soll in der Schweiz eine Probestrecke in Betrieb gehen, auf der zur Stromerzeugung Solarmodule zwischen den Bahngleisen installiert sind. Wenn das Projekt funktioniert, wäre das Potenzial allein in der Schweiz enorm. Das Land verfügt über ein Schienennetz von knapp 7.000 Kilometern.

Die Firma Sun-Ways hat zusammen mit verschiedenen Forschungseinrichtungen und Unternehmen eine patentierte Lösung entwickelt, bei der ein Spezialzug die Photovoltaik-Module direkt zwischen den Gleisen verlegt. Für notwendige Wartungsarbeiten lassen sich diese jederzeit wieder abnehmen. Sun-Ways rechnet mit sieben Millionen Quadratmeter Fläche, auf der sie bis zu einer Terrawattstunde Solarstrom erzeugen könnte. Das entspräche 30 % des gesamten derzeitigen Solarstroms der Schweiz.

Auch die Deutsche Bahn (DB) hatte mit einem britischen Energieunternehmen Solarmodule auf Schwellen getestet – bisher ohne Auftrag. Ab dem Jahr 2038 sollen DB-Züge ausschließlich mit Ökostrom fahren. Verlegt zwischen den 61.000 Kilometer Gleisen der DB könnten solche Solaranlagen helfen, das Ziel zu erreichen. Das auf den ersten Blick Überzeugende an der Lösung: Solarkraftwerke auf Schienen haben keine Auswirkungen auf Natur, Umwelt oder Landwirtschaft und beanspruchen keine zusätzlichen Flächen. Und es könnte schnell gehen: Die Entscheidung könnten die Eisenbahngesellschaften oder der Bund zentral treffen. Quelle: VCD-Magazin fairkehr / DMM