Selten dummer Reisetrend: Airport Theory

Am 28. Juni starten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die ersten Schülerinnen und Schüler in die Sommerferien. Für viele, sicher auch die einen oder anderen Geschäftsreisenden, bedeutet das: endlich Urlaub.

Der Weg zum Ziel ist aber oftmals alles andere als entspannt – insbesondere auf Flugreisen. Denn: Die Flughäfen sind meist voll; lange Wartezeiten vorprogrammiert. Ein „Trick“, der in den sozialen Medien gerade die Runde macht, verspricht Reisenden jedoch, wertvolle Zeit am Flughafen zu sparen. Der Trick stammt von unsäglich dummen Zeitgenossen. Denn sie behaupten, mittels der „Airport Theory“ reiche es aus, nur 15 Minuten vor dem Boarding zum Flughafen zu kommen. So könne man die langen Schlangen überspringen und die üblichen Wartezeiten auf das Minimum reduzieren.

Einige selbsternannte Reise-Influencer auf Tiktok testen diesen Trick und zeigen in ihren Videos, wie sie erst kurz vor Abflug an ihrem Gate erscheinen und trotzdem noch rechtzeitig im Flugzeug sitzen. Einigen gelinge das sogar an hochfrequentierten Knotenpunkten wie dem Los Angeles International Airport.

Wie lange im Voraus die Influencer tatsächlich am Flughafen waren bzw. sind, lässt sich jedoch kaum überprüfen. Hinter ihrem vermeintlichen Erfolg bei der Strategie steckt aber ein Geheimnis, das vielen nicht bekannt ist. Oftmals verlassen sich die Influencer nämlich auf Pre-Check-ins und Fast-Lane-Angebote an der Sicherheitskontrolle oder sie reisen nur mit Handgepäck.

Trotz allem zeigt sich in der Praxis: Eine entspannte Form des Reisens ist das überhaupt nicht. In vielen der Videos sieht man nämlich, wie die so genannten Influencer durch Terminals sprinten und sich rücksichtslos an Menschenmengen vorbeidrängeln, um gerade noch rechtzeitig zum Boarding zu kommen.

Die Realität des vermeintlich entspannten „Tricks“ mit der „Airport Theory“ wird vielmehr zu einem stressigen Kampf gegen die Zeit. Und den gewinnt eben längst nicht jeder, wie zahlreiche „Fail“-Videos beweisen. Denn in der Realität können unerwartete Hindernisse den straffen Zeitplan leicht durcheinanderbringen. Staus im Straßenverkehr, Verzögerungen beim Sicherheitscheck oder zusätzliche Gepäckkontrollen sind nur einige Beispiele dafür. Wer sich also zu sehr auf den „Just-in-Time“-Trick verlässt, verpasst i.d.R. seinen Flug und vorbei ist es mit dem Urlaub.

Wer auf Nummer sicher gehen will. Der hält sich besser an die Empfehlungen der Flughäfen und Airlines. Der Flughafen Frankfurt rät Reisenden beispielsweise, zwei Stunden vor Abflug im Terminal zu sein. Fluggäste, die Reisegepäck aufgeben möchten oder einen internationalen Langstreckenflug gebucht haben, sollen demnach sogar 2,5 Stunden vor Abflug da sein. Am Flughafen München heißt es dagegen: „Seien Sie frühzeitig, aber nicht vor Öffnung der Schalter im Terminal.“ Wie lange vor Abflug die Schalter öffnen, erfährt man bei der gebuchten Airline.
Wartezeit lässt sich aber verkürzen, indem man Services wie den Check-in am Vorabend nutzt oder man ein Zeitfenster für die Sicherheitskontrolle am Flughafen bucht. Allerdings gelten diese Diente nicht für alle Fluggesellschaften. Quelle: BusinessInsider / DMM