Serviced Apartments auf Etablierungskurs

Deutschlands Serviced-Apartment-Markt hat sich 2014 nochmals vergrößert. Die Konzepte wurden vielfältiger denn je. Gleichzeitig können sich Betreiber über eine gestiegene Auslastung freuen. Auch die Übernachtungspreise haben sich erhöht.

„Wir erleben in Deutschland derzeit einen sehr gesunden Markt für Serviced Apartments“, fasst Anett Gregorius, Geschäftsführerin von Boardinghouse Consulting die Ergebnisse der aktuellen Marktbefragung zusammen. „Einerseits gibt es eine hohe Nachfrage, andererseits gute Renditeaussichten – gemeinsam führten beide Faktoren auch 2014 zu einer starken Angebotserweiterung“, so die Expertin.  

2014 hat eine Reihe neuer Häuser eröffnet; auch 2015 wird eine Vielzahl neuer Projekte an den Start gehen. Die Marktbefragung ergab, dass jeder Zweite sein Angebot ausbauen will. Ein Viertel von ihnen gab an, dazu neue Apartmenteinheiten schaffen zu wollen; drei Viertel planen komplett neue Häuser zu erbauen. Vor allem Ketten erweitern ihr Angebot durch den Bau neuer Apartmenthäuser. Außerdem treten zunehmend internationale Anbieter, die bisher ausschließlich außerhalb Europas präsent waren, in den deutschen Markt ein.  

Im Zusammenhang mit dem weiter wachsenden Markt war auch 2014 eine weitere Teilsegmentierung zu erkennen. Es entstanden erste Budget-Marken für Apartmenthäuser; dabei wurden vermehrt Mikroapartments vermarktet, die mit Raumlösungen auf einer Fläche von unter 25 m2 die Funktionen eines Serviced Apartments vereinen. Eine weitere Entwicklung fand hin zu Mixed-Used-Lösungen statt. Diese verbinden beispielsweise Serviced Apartments mit studentischem Wohnen in einem Gebäude.   Musste der Markt 2013 einen Rückgang der Auslastung hinnehmen, stieg 2014 die durchschnittliche Auslastung wieder um 2 % und erreicht damit einen Wert von 77 %. Lediglich für 16 % der Häuser verschlechterte sich die Auslastung im Vergleich zum Vorjahr. Die Marktbefragung zeigt, dass Hauskonzept und durchschnittliche Auslastung korrelieren: Die Auslastung sinkt, je stärker sich die Konzeption an die klassische Hotellerie annähert.  

Die Preise für die Übernachtung in Serviced Apartments sind m vorigen Jahr deutlich gestiegen. Mehr als die Hälfte der befragten Betreiber gab an, die Tarife gegenüber dem Vorjahr angehoben zu haben. Mögliche Gründe: Preiserhöhungen als Reaktion auf die erhöhte Nachfrage und einen sehr gesunden Markt; außerdem passten auch Häuser, die 2013 bzw. 2014 neu eröffnet wurden, im Laufe des Jahres die Preise an das Marktniveau an. Quelle: Boardinghouse Consulting / DMM